Grafik: Linux

Die Entwicklung des Linux-Kernels schreitet weiter rasch voran: Mit Linux 4.1 gibt es nun eine neue Version der Software, die wieder mit einigen interessanten Neuigkeiten aufwarten kann.

Absicherung

Allen voran ist dabei der neue Verschlüsselungssupport in ext4 zu nennen. Das Dateisystem kann nun also sowohl einzelne Dateien als auch ganze Verzeichnisse selbst verschlüsseln. Dabei können für unterschiedliche Verzeichnisse auf einem Dateisystem auch individuelle Schlüssel eingesetzt werden, etwa um die Daten mehrere User voneinander getrennt zu halten.

Vorteile

All dies ist schon jetzt über Tools wie Dmcrypt oder Ecryptfs möglich, die neue Lösung soll aber sowohl flotter arbeiten als auch weniger Speicher verbrauchen. Entwickelt wurde sie von ext4-Chefentwickler Theodore Ts'o und dem Ecryptfs-Erfinder Michael Halcrow, die beide mittlerweile für Google tätig sind. Das Unternehmen plant denn auch die Entwicklung in Zukunft selbst einzusetzen, und zwar sowohl für Android als auch bei Chrome OS.

Speicherung

Unter dem Namen PMEM wurde ein Treiber für die Ende März fertig spezifizierten NV-DIMMs hinzugefügt. Dabei handelt es sich im Kern um Speichermodule, die aber ohne Strom ihre Daten nicht verlieren, und so wie ein Datenspeicher genutzt werden können. Aufgrund des Aufbaus sollen sie noch flotter sein als die bisher besten SSDs.

Einfügen

Das Virtual File System (VFS), das eine Art gemeinsamer Basis für die im Kernel unterstützten Dateisysteme bildet, unterstützt nun das Einfügen von Inhalten mitten in Dateien, ohne dass der Rest verschoben werden muss. Davon sollen nicht zuletzt Videoschnittprogramme profitieren. Derzeit ist allerdings XFS das einzige Dateisystem, das diese Funktion bereits nutzt.

Grafik

Der Intel-Grafiktreiber unterstützt nun direkt die 3D- und Videobeschleunigung in virtuellen Maschinen, dies funktioniert sowohl mit Xen als auch mit KVM. Zudem wurde ein neuer Virtual Graphics Memory Manager aufgenommen, der künftig Software-3D-Treiber beschleunigen soll.

Kein Kdbus

Abwarten heißt es hingen weiterhin für Kdbus, der Dbus-Nachfolger, der zur Interprozesskommunikation gedacht ist, wurde zur Aufnahme abgelehnt. Nach einiger Kritik haben die Kdbus-Entwickler nun weitere Änderungen an ihrer Software vorgenommen, und werden wohl schon bald einen weiteren Versuch zur Aufnahme starten. (apo, 22.6.2015)