Streiken die Flugbegleiter oder nicht. Die Gewerkschaft will am Montag dazu Details bekanntgeben.

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Frankfurt – Bei der AUA-Mutter Lufthansa drohen nun die bisher friedlichen Flugbegleiter mit Streiks. Zwei Profi-Schlichter sind bei der Suche nach einer einvernehmlichen Lösung für die teuren Betriebsrenten gescheitert. Am Montag will die Kabinengewerkschaft Ufo verkünden, wie es weitergeht.

Damit ist bei der Lufthansa der nächste Streik ein Stück näher gerückt. Im Tarifkonflikt mit den Flugbegleitern ging die Schlichtung am Wochenende ohne Ergebnis zu Ende. Am Montag (22. Juni) will die Kabinengewerkschaft Ufo ihr weiteres Vorgehen verkünden. Ufo ist nach eigenen Angaben streikbereit, weil eine Urabstimmung der Mitglieder zu einem möglichen Arbeitskampf bereits stattgefunden hat.

Reform der Versorgungssysteme

Statt einen substanziellen Schlichterspruch abzugeben, appellierten die beiden Vermittler Herta Däubler-Gmelin und Friedrich Merz lediglich an die Tarifparteien, ihre Verhandlungen zur Reform der Versorgungssysteme für rund 19.000 Flugbegleiter der Lufthansa unverzüglich wieder aufzunehmen. Das teilten das Unternehmen und Ufo am Samstag mit.

Die Gewerkschaft, die bereits einseitig das Ende der Schlichtung in Gang gesetzt hatte, lehnt weitere Verhandlungen scharf ab. "Der Versuch einer friedlichen Einigung zur Alters- und Übergangsversorgung der Kabinenmitarbeiter der Lufthansa ist damit gescheitert", erklärte der Ufo-Vorsitzende Nicoley Baublies. Lufthansa halte frühere Vereinbarungen nicht ein "und sprengt mit Ansage den gesamten Prozess". Lufthansa provoziere so einen weiteren Arbeitskampf.

Zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit den schwierigen Fragen von Übergangs- und Altersrenten war es in der Schlichtung gar nicht erst gekommen. Ufo hatte dem Unternehmen vorgeworfen, das Angebot noch verschlechtert zu haben und daher einen vorzeitigen Schlichterspruch verlangt. Die Lufthansa begrüßte hingegen den Vorschlag der Schlichter für weitere Gespräche.

Mit der parallelen Schlichtung zwischen Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hat der Kabinenkonflikt nichts zu tun. Nach zwölf Streikrunden hatten die Piloten im Mai das Lufthansa-Angebot für eine Gesamtschlichtung angenommen. Bis Ende Juli will die Gewerkschaft auf Arbeitsniederlegungen verzichten. (APA, 21.6.2015)