Beim Cyberangriff auf das Parlakom-Netz des Deuschen Bundestages wurden E-Mail-Daten von Abgeordneten kopiert. Einen entsprechenden Bericht, den Spiegel Online am Donnerstagmorgen veröffentlicht hatte, bestätigte nun Bundestagssprecher Ernst Hebeker. Er sagte, "dass bei dem Angriff E-Mail-Daten von Abgeordneten abgeflossen sind". Über Art und Umfang der von den Angreifern erbeuteten Daten machte Hebeker keine Angaben und verwies auf die noch nicht abgeschlossenen Untersuchungen.

Kein Trojaner

"Nicht bestätigen" wollte Hebeker indes einen Medienbericht, wonach auch ein Computer im Bundestagsbüro von Kanzlerin Angela Merkel mit dem Trojaner infiziert worden sei. Am Wochenende hatte die "Bild am Sonntag" berichtet, der Merkel-Rechner sei "einer der der ersten" gewesen, "bei dem der Trojaner nachgewiesen werden konnte".

Der erfolgreiche Angriff auf das Bundestags-Netzwerk war am 12. Mai erstmals aufgefallen. Seitdem versuchen Fachleute der Bundestagsverwaltung, des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik und hinzugezogene Experten eines externen Unternehmens die eingeschleuste Schadsoftware wieder aus den Parlamentsrechnern zu entfernen – bislang ohne Erfolg. (red, 19.6. 2015)