Mumbai – In Indien sind 41 Menschen nach dem Konsum von selbstgebrannten Spirituosen an einer Vergiftung gestorben. Zwölf weitere Patienten befinden sich in Lebensgefahr, nachdem sie den illegal herstellten Schnaps getrunken hatten, wie die Polizei in der indischen Millionenstadt Mumbai am Freitag mitteilte.

Die Betroffenen seien am Mittwoch früh erkrankt. Insgesamt würden noch zwei Dutzend Opfer im Krankenhaus behandelt, von denen die Hälfte in Lebensgefahr seien, sagte der stellvertretende Chef der Polizei in Mumbai, Dhananjay Kulkarni. Die Opfer wohnten nach Angaben der Polizei in einem Armenviertel am nördlichen Rand der Millionenstadt. Die Behörden ordneten eine Untersuchung an.

Drei Festnahmen

Die Polizei nahm drei Verdächtige fest. Auch acht Polizisten seien vom Dienst suspendiert worden, weil sie die Panscher in ihrem Revier hätten gewähren lassen, sagte der Vizepolizeichef.

In Indien vergiften sich immer wieder Menschen durch das Trinken von Billigalkohol, zumeist in armen Landregionen. In Mumbai habe sich zuletzt 2004 eine ähnliche Tragödie ereignet, als mehr als hundert Menschen nach dem Konsum von schwarz gebranntem Schnaps starben, sagte Kulkarni.

Die illegal hergestellten Schnäpse werden oft mit Methanol gestreckt, um den Alkoholgehalt zu erhöhen. Im ostindischen Bundesstaat West-Bengalen waren 2011 fast 170 Menschen an Alkoholvergiftungen gestorben. Im Jänner dieses Jahres wurden im Norden Indiens mehr als 30 Todesfälle im Zusammenhang mit gepanschtem Alkohol gemeldet. (APA, 19.6.2015)