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Wien – In Österreich haben verhältnismäßig wenige Studenten Akademiker als Eltern. Das zeigt die neue "Eurostudent"-Studie. In Österreich stammen demnach 33 Prozent der Studierenden aus Akademikerfamilien – am geringsten ist dieser Anteil in Malta und Italien (je 28 Prozent), am höchsten in Georgien, Dänemark (je 74 Prozent), Armenien (73 Prozent) und Deutschland (70 Prozent).

In der Studie "Eurostudent 2015" wird die soziale Lage von Studenten aus 29 Ländern untersucht. Die österreichischen Daten stammen dabei aus der Studierenden-Sozialerhebung 2011 – sie umfassen nicht nur Studenten an Unis, sondern auch an Fachhochschulen (FH) und Pädagogischen Hochschulen (PH).

Einen verhältnismäßig geringen Prozentsatz an Studenten aus Akademikerfamilien weisen außerdem noch Rumänien (32 Prozent), Norwegen (37 Prozent) und die Slowakei (40 Prozent) auf. Am anderen Ende der Bildungsabschlüsse liegt Österreich in etwa im Mittelfeld: Fünf Prozent der Studenten hierzulande haben Eltern mit höchstens einem Pflichtschulabschluss.

Am höchsten ist dieser Anteil in Malta (54 Prozent), Irland (23 Prozent), Italien und Norwegen (je 17 Prozent). In den meisten Ländern liegen die Werte zwischen null und fünf Prozent – Schlusslichter sind Georgien (0,3 Prozent) und die Ukraine (0,4 Prozent).

Akademikerkinder überall außer in Norwegen überrepräsentiert

Insgesamt sind die Studentenpopulationen in Norwegen, der Schweiz, Österreich und den Niederlanden relativ repräsentativ für die Wohnbevölkerung hinsichtlich des Bildungshintergrunds. Einschränkung: Außer in Norwegen sind Studenten aus Akademikerhaushalten überall überrepräsentiert.

Der Bildungshintergrund beeinflusst übrigens auch die Wahl der Hochschule. Personen aus Akademikerfamilien studieren eher an einer Universität, ihre Kollegen aus Familien mit niedrigerem Bildungshintergrund wählen dagegen verstärkt andere Hochschuleinrichtungen (in Österreich etwa Fachhochschulen oder Pädagogische Hochschulen).

Gründe für die unterschiedliche Repräsentation von Akademikerkindern in den einzelnen Staaten findet die Studie trotz Analysen nicht. Diese müssten auch nicht in der Hochschulpolitik liegen, sondern könnten ihre Wurzeln schon viel früher haben. (APA, 17.6.2015)