Wien – Der Umweltdachverband kritisiert die kostenlose Nutzung von Wasser in Landwirtschaft, Tourismus und Industrie. Für den Agrarbereich fordert er eine Abgabe auf Dünger, je nach Umweltbelastung des jeweiligen Substrats. "Das Geld liegt im Wasser", sagte Präsident Franz Maier am Mittwoch.

Dass einzelne Branchen - im Gegensatz zum Endverbraucher - Wasser gratis nutzen, sei "Luxus auf Kosten der Allgemeinheit". Gerade der Einsatz von Düngern und Spritzmitteln hätten sehr starken Einfluss auf die Wasserqualität, und das müsse sich auch in den Kosten widerspiegeln.

Im Bereich der Industrie seinen insbesondere die Kosten zu sehen, die durch den Verdienstentgang anderer durch die Wassernutzung entstehen - etwa durch die Senkung des Wasserspiegels durch Wasserkraftwerke.

Maier erinnert an die EU-Wasserrahmenrichtlinie, die von den Mitgliedstaaten eine verursachergerechte und kostendeckende, auch die Umwelt- und Ressourcenkosten berücksichtigende, Wasserbepreisung fordere. Er rechnete vor: Nur 37 Prozent der Fließgewässer befinden sich aktuell in einem sehr guten oder guten Zustand. (APA, 17.6.2015)