Moments verbindet Foto-Management mit Gesichtserkennung und soll damit die Verwaltung und Vervollständigung von Bildern und Alben erleichtern.

Foto: Facebook

Die IT-Riesen entdecken wieder einmal Fotos für sich. So hat etwa Google auf seiner Entwicklerkonferenz vor wenigen Wochen das Bilderarchiv seiner Nutzer von Google+ entkoppelt, mit neuen, teils automatisierten Sortierfunktionen angereichert und als Stand-Alone-Angebot in Form einer App und eines browserbasierten Werkzeugs bereit gestellt. Dazu spendierte man den Usern unlimitierten Speicherplatz.

Nun zieht Facebook mit einem eigenen Tool nach. "Moments" heißt die App für iOS und Android, die Ordnung in das Bilderchaos bringen soll. Freilich will sich das weltgrößte Social Network dabei nicht auf einen reinen Speicherdienst beschränken, sondern versucht seine eigenen Stärken auszuspielen.

Facebook

Face Recognition

Diese Stärken sind die schiere Mitgliederzahl von mehr als einer Milliarde Nutzern, ein Gesichtserkennungsalgorithmus und der eigene Messenger-Dienst. Moments kann hochgeladene Bilder selbständig in Alben organisieren und bietet an, Freunde manuell oder automatisch zu markieren. Aufnahmen, die andere Facebook-Kontakte zeigen, werden auch mit diesen privat geteilt. Die Markierten können Sammlungen auch mit eigenen Schnappschüssen ergänzen.

Das Archiv lässt sich auch nach bestimmten Personen und Aufnahmezeitpunkt durchsuchen. Dies soll es erleichtern, Bilder nachträglich vergangenen Ereignissen zuzuordnen und Alben entsprechend gemeinsam zu vervollständigen. Über Moments lassen sich Bilder schließlich auch über andere Apps teilen.

Verbreitungsweg Messenger

Das As im Ärmel ist der Facebook-Messenger. Wer auf einem Bild markiert wurde, selber aber Moments noch nicht installiert hat, erhält einen Hinweis über die Messaging-App. Das soll die Chance erheblich vergrößern, dass sich das Programm auf diesem Wege quasi viral verbreitet, erläutert The Verge.

Die Gesichtserkennungsfunktion von Facebook war bereits Teil von so mancher Kontroverse und wird von Datenschützern kritisch betrachtet. User, die auf diese Weise nicht gefunden und in automatischen Tag-Vorschlägen gelistet werden wollen, können dies in den Privatsphäreeinstellungen deaktivieren. Derzeit betrifft dies aber nur US-amerikanische Nutzer, da andernorts das Gesichtserkennungs-Feature noch nicht freigeschalten ist. (gpi, 16.06.2015)