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Koller setzt die Latte hoch: "Man muss sehr hohe Klasse haben, um ins Team zu kommen."

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Es könnte das letzte Spiel des Fabio Capello auf der russischen Trainerbank gewesen sein.

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Wien - Nein, euphorisch war ÖFB-Teamchef Marcel Koller nicht. Der Schweizer gab sich am Montag bei der Pressekonferenz im Ernst-Happel-Stadion gewohnt vernünftig: "Wir wissen noch nicht, wohin die Reise geht."

Vermutlich führt der Trip nach Frankreich zur Europmeisterschaft 2016. Es ist kaum noch zu verhindern. Zukunftsmusik, heute zählt noch gestern. Ein schwieriges Spiel sei es gegen Russland gewesen, in der zweiten Halbzeit hätte die Kraft gefehlt.

Dass es dennoch zum 1:0-Sieg und den wohl vorentscheidenden drei Punkten in der EM-Qualifikation reichte, sei der Kampfkraft einer verschworenen Truppe geschuldet: "Im Nationalteam werden die Probleme weggeschwemmt."

Kontinuität hat sich bewährt

Dass Österreich bereits auf dem zwanzigsten Platz der Weltrangliste steht, sei erfreulich, Koller will "aber noch weiter nach oben." Ohne harte Arbeit seien diese Ziele aber nicht zu erreichen. "Als Trainer muss man wissen, wann man die Zügel schleifen lässt und wann man hart bleiben muss."

Hart blieb Koller bisher bei seiner Philosophie, kontinuierlich auf einen Stamm zu vertrauen: "Das hat sich bewährt, man muss sehr hohe Klasse haben, um ins Team zu kommen."

Die Suche nach einem EM-Quartier ist jedenfalls im Gange. Bereits nach dem Spiel äußerte sich ÖFB-Präsident Leo Windtner: "Wir wollen nichts übereilen, aber es wäre fahrlässig, nicht schon konkret zu schauen, dass die Infrastruktur passt, wenn wir bei der EM dabei sein sollten."

Capello vor dem Aus

In Russland steht Trainer Fabio Capello derweil vor dem Aus. Sportminister Witali Mutko sprach von einem "schlechten Spiel". Capello sei ein "großer Trainer", aber den Spielern fehle es an Tempo. "Ich verspreche, dass wir der Mannschaft wieder eine Seele geben", betonte Mutko.

Die Sportkommentatoren meinten, dass Capello nicht das beste "Material" habe. Gleichwohl sei der Italiener, der am Donnerstag seinen 69. Geburtstag feiert, nicht in der Lage, mehr aus den Spielern herauszuholen. Capello habe eine Mannschaft geschaffen, für die niemand mitfiebern könne noch wolle, hieß es. (red, APA, 15.6.2015)