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Apple-Chef Tim Cook gefällt der neue iMac offenkundig – doch Analysten raten ihm, die Produktkategorie einzustampfen.

Foto: AP/Sanchez

Apples Ziel ist klar: In jeder Produktkategorie, in der man eigene Produkte anbiete, wolle man "der Beste" sein. Diese Losung gab Apple-CEO Tim Cook in mehreren Interviews vor. Doch mittlerweile sind es eben immer mehr Sparten, in denen sein Konzern mitmischt: Apple stellt Computer her, ist einer der größten Smartphone-Produzenten der Welt, verkauft iPads und jetzt auch eine Apple Watch. Außerdem steigt man mit Apple Music ins Streaming-Geschäft ein, gerüchteweise baut man auch emsig an einem Elektroauto und einem Videostreaming-Dienst.

Konzentration

Für Analysten ist der Apple-Bogen nun schon weit gespannt – und droht zu reißen: Denn Firmen können laut "Wall Street Journal" meistens maximal zwei, drei Produktkategorien gleichzeitig beherrschen. Das sieht man etwa an Google (Suchmaschinen/Android) und Amazon (Handel/Cloud). Die Liste lässt sich fortführen. Apple hält nun aber bei fünf Kategorien (zählt man Apple Music statt des iPods) und werkelt an zwei weiteren. Zeit, den Blick in die Zukunft zu wagen und vielleicht auch zu reduzieren.

Sterbende PC-Branche

Dabei sticht vor allem die Mac-Sparte ins Auge. Zwar machen Macs noch immer neun Prozent der Apple-Erlöse aus und sind der Marke insgesamt sehr nützlich – doch die PC-Branche ist insgesamt im Sterben begriffen. Außerdem herrscht eine harte Konkurrenz vor. iMacs und Macbooks verschlingen Apple-intern Ressourcen: Mit OS X gibt es etwa ein eigenes Betriebssystem nur für Rechner. Das Wall Street Journal fordert Apple nun auf, die Mac-Sparte fallenzulassen und dort beschäftigte Mitarbeiter an zukunftsreicheren Produkten arbeiten zu lassen.

iPad als Ersatz

Tatsächlich scharrt das iPad schon in den Startlöchern, um das Macbook zu ersetzen. Auch iOS und OS X gleichen sich immer mehr an. Prinzipiell steckt die Menschheit momentan schon tief in der "Post-PC-Ära", in der mobile Geräte das Sagen haben. Apple hat hier mit dem iPhone ja eine hervorragende Position. Doch im Cloud-Bereich hinkt der Konzern immer noch hinterher, obwohl Steve Jobs iCloud bereits 2011 eingeführt hatte. Zeit also, sich darauf zu konzentrieren – Hersteller von (hochwertigen) Laptops und Standrechnern gibt es ohnehin noch zur Genüge. (fsc, 16.6.2015)