New York - Großbritannien droht wegen des geplanten Referendums zum Verbleib des Landes in der Europäischen Union (EU) der Entzug seiner Spitzenbonitätsnote. Die US-Ratingagentur S&P senkte am Freitag den Ausblick für die Kreditwürdigkeit auf "negativ" von "stabil". Ein möglicher Austritt Großbritanniens aus der EU würde der britischen Wirtschaft schaden, hieß es zur Begründung.

Die Topbewertung "AAA" selbst blieb zunächst bestehen. S&P ist die einzige große Ratingagentur, die dem Land noch die Bestnote ausstellt. Der negative Ausblick bedeutet, dass das Risiko einer Herabstufung in den nächsten zwei Jahren mindestens ein Drittel beträgt. S&P erklärte, sollte Großbritannien auf ein Ausscheiden aus der EU zusteuern, könnte die Bonitätsnote gleich um mehrere Stufen gesenkt werden.

Die britische Regierung will möglichst rasch ihr bis Ende 2017 angekündigtes Referendum abhalten. Befürworter eines Ausstiegs aus der EU führen als Argument dafür auch an, dass die britische Wirtschaft mit weniger Regulierung aus Brüssel schneller wachsen könne. Im vergangenen Jahr hatte das britische Bruttoinlandsprodukt stärker zugelegt als erwartet. (APA/Reuters, 12.6.2015)