Etliche Kritiker des Bilderberger-Treffens in Tirol bemängeln die Kosten für die Sicherheit. Ein Großaufgebot an Polizei ist notwendig, um die teils sehr prominenten Teilnehmer zu schützen.

Da ist was dran. Wenn sich 140 Power-People zu einem Mega-Plausch versammeln wollen, warum muss dann die Republik die Bewachungskosten (großteils) übernehmen?

Man kann aber auch eine Kosten-Nutzen-Rechnung anstellen: Vielleicht ist es von Interesse für uns, eine derartige Power-Elite vor Ort zu haben. Seinerzeit hat sich der verstorbene Bundespräsident Thomas Klestil intensivst bemüht, einen Ableger des berühmten World Economic Forum (WEF) von Davos nach Salzburg zu bringen. Tatsächlich war das erste Central and Eastern World Economic Forum in Salzburg 1998 ein zentraler Event für die aufblühende Ostöffnung.

Präsidenten und Ministerpräsidenten praktisch aller osteuropäischen und zentralasiatischen Staaten, russische Oligarchen im Dutzend (einige davon inzwischen mit ungeklärter Todesursache), westliche Geschäftsleute debattierten die Zukunft nach dem Kommunismus. Das Salzburg-WEF fand noch ein-, zweimal statt, dann kam es nicht wieder.

Begründung: Der österreichische Innenminister Ernst Strasser hatte sich aus Kostengründen geweigert, weiter die Sicherheitskräfte zu stellen. Eine interessante Kosten-Nutzen-Rechnung. (Hans Rauscher, 11.6.2015)