Diese israelische Flagge musste der Mieter entfernen.

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Wien – Der Streit um rund um eine Wiener Wohnung angebrachte jüdische Symbole eskaliert. Ende Mai war ein Untermieter im Zuge des Song Contests vom Hauptmieter aufgefordert worden, eine Israel-Fahne zu entfernen (derStandard.at berichtete). Nun wurde ein religiöses Symbol am Türstock, die Mesusa, gegen den Willen des Besitzers eigenmächtig entfernt, berichtete die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG), die Anzeigen erstattete.

"Abstoßendste Form des Antisemitismus"

Bereits die Aufforderung zur Entfernung der Israel-Fahne und der Mesusa hatte IKG-Präsident Oskar Deutsch als "abstoßendste Form des Antisemitismus" verurteilt. Nach einiger öffentlicher Aufregung folgte eine Entschuldigung der Hausverwaltung. "Der Hauptmieter selbst ist jedoch uneinsichtig", erklärt die IKG in ihrer Aussendung. Jetzt sei das Symbol am Türpfosten schlicht und einfach entfernt worden.

Die Kultusgemeinde will dem Untermieter nun jede notwendige juristische Unterstützung gewähren, kündigte sie an. Anzeigen wegen Diebstahls sowie Besitz- und Religionsstörung bei Staatsanwaltschaft und Zivilgericht und wegen anderer Tatbestände wie Diskriminierung seien erstattet worden. (APA, 11.6.2015)