Diese Aufnahme wurde am 6. Juni gemacht, als die "Dawn"-Sonde in 4.400 Kilometern Höhe über den Zwergplaneten Ceres hinwegzog.

Foto: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Göttingen/Washington – Die Nasa-Raumsonde "Dawn" hat ihre bisher niedrigste Umlaufbahn um Ceres erreicht – doch das Rätsel um die hellen Flecken auf dem Zwergplaneten ist immer noch nicht restlos gelöst. In nur noch 4.400 Kilometern Höhe über Ceres geriet jetzt erstmals seit Wochen wieder der hellste Fleck auf der Nordhalbkugel ins Gesichtsfeld der "Dawn"-Kamera.

NASA Jet Propulsion Laboratory

Wie das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) mitteilte, zeigt sich auf dem Bild der deutschen Kamera an Bord von "Dawn" deutlicher als zuvor, dass sich der Fleck aus mehreren Flecken verschiedener Größe zusammensetzt. Unklar ist aber weiter, ob gefrorenes Wasser oder Salzminerale das Phänomen verursachen.

Pendeltour durch den Asteroidengürtel

"Sicherlich handelt es sich um eine der außergewöhnlichsten Strukturen in unserem Sonnensystem", sagte MPS-Forscher Andreas Nathues, der das Kamerateam leitet. Die Aufnahme entstand mit weiteren Bildern der Ceres-Oberfläche am 6. Juni und weist eine Auflösung von 400 Metern pro Pixel auf.

"Dawn" hatte die mysteriösen hellen Flecken bereits im Winter beim Anflug auf Ceres fotografiert. Die Nasa-Raumsonde war Anfang März nach mehr als siebenhalbjähriger Reise in eine Umlaufbahn um den eisigen Zwergplaneten eingeschwenkt und näherte sich seither nach und nach weiter dessen Oberfläche.

Ceres ist der größte Himmelskörper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Der Zwergplanet ist bereits die zweite Station der 2007 gestarteten Mission "Dawn". Im Juli 2011 hatte die Sonde den großen Asteroiden Vesta erreicht, den sie bis September 2012 umkreiste. Der Besuch bei Ceres ist für die Wissenschafter besonders spannend, weil sie unter der Kruste einen Ozean vermuten. (APA, red, 12.6.2015)