Bild nicht mehr verfügbar.

Michael Häupl will erst die Wahl abwarten und sich dann überlegen, ob er die rot-grüne Partnerschaft fortsetzt.

Foto: APA/Techt

Wien – Der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Chef Michael Häupl verweigert den Grünen das Bekenntnis zu einer Weiterführung der Koalition nach der Wahl im Herbst. "Jetzt ist der Wähler am Wort am 11. Oktober, und dann schauen wir weiter", sagte er am Mittwoch in einer Pressekonferenz und wunderte sich über die Voreiligkeit der Grünen. Sicher sei bloß, dass er nicht mit der FPÖ koalieren werde.

"Für mich gibt es eine einzige politische Kraft, mit der ich mit Sicherheit keine Regierungszusammenarbeit eingehe, das ist die Freiheitliche Partei", sagte Häupl. "Das hat für mich inhaltliche Gründe. Nicht, weil mir irgendwer besonders unsympathisch oder sonst irgendwas ist, das ist belanglos." Man könne ihm aber nicht ernsthaft eine Koalition mit einer Partei vorschlagen, "die gegen christliche Familien und Kinder in Erdberg demonstriert, die den Mörderbanden der IS gerade entflohen sind. Das geht nicht."

Häupl: Keine "FPÖ-Affinen" in Wiener SPÖ

Der Wunsch nach einer rot-grünen Ansage war von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou gekommen. Diese brauche sich um die "FPÖ-Affinen in der SPÖ" keine Sorgen zu machen, betonte Häupl, denn "die gibt es nicht". Es habe schon des Öfteren parteiinterne Abstimmungen gegen Rot-Blau gegeben. "Look on my lips, hat einmal ein bedeutender amerikanischer Politiker gesagt", paraphrasierte er ironisch den früheren US-Präsidenten George Bush senior. "Also: Wir machen mit der FPÖ, solange sie sich so darstellt wie die letzten 25, 30 Jahre, sicher keine Koalition." (APA, 10.6.2015)