Kinder ertrinken leise und schnell: Wer ein Kind im Wasser treiben sieht, sollte schnell reagieren.

Foto: Rotes Kreuz

Für die Notärzte und das Rote Kreuz beginnt mit der warmen Jahreszeit wieder die Hochsaison. Je schöner die Tage, umso häufiger die Einsätze. Rund 170.000 Kinder verunfallen in Österreich jährlich, jede Woche stirbt ein Kind an den Folgen seiner Verletzungen.

Drei Viertel aller Unglücksfälle ereignen sich im eigenen Haus oder Gartenbereich. Ertrinken ist dabei die häufigste Todesursache. Nur wenige Zentimeter Wassertiefe können ausreichen, damit ein Kleinkind ertrinken kann. "Solche Unfälle passieren meist leise und schnell, da Kinder bim Ertrinken weder schreien noch zappeln. Daher ist bei den Erste-Hilfe-Maßnahmen jede Minute entscheidend", sagt Fritz Firlinger, Vorstand der Notarztbörse und leitender Notarzt in Oberösterreich.

Dass Eltern bzw. medizinische Laien oft vollkommen ahnungslos sind, was im Notfall zu tun ist, hat Firlinger oft schon feststellen müssen. In Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz hat er einen Kindernotfallkurs in Form einer Schulungs-DVD entwickelt.

Wissen, was zu tun ist

Wiederbelebung nach Ertrinken, aber auch das Verarzten von Stürzen oder Schnittwunden, sowie die Versorgung von Insektenstichen werden gut verständlich vorgezeigt und erklärt. "Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, medizinische Vorkehrungen müssen speziell auf Kinder abgestimmt sein", warnt Firlinger.

Dazu gibt es eine Menge hilfreicher Tipps und Richtigstellungen: Etwa die, das Insektenstiche nicht gekühlt, sondern kurz mit einem heißen Löffel erhitzt werden sollten. Das killt die Eiweißstoffe im Insektengift und verhindert Juckreiz.

Ein wichtiges Anliegen ist den Notärzten allerdings auch die Prävention von Unfällen, denn besser es passiert erst gar kein Unglück, auch dafür gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die zu beachten wären. (red, 10.6.2015)