Die Globalisierung lässt sich nicht aufhalten, ob das gefällt oder nicht. In der Politik wie in der Wirtschaft: Grenzen werden überschritten, und diese Entwicklung macht natürlich auch vor unserem lieben kleinen Land nicht halt.

Die Zeltstadt für Flüchtlinge etwa, sonst nur aus Ländern mit wahrem Flüchtlingsansturm, richtigen Problemen und echter Not bekannt, die findet sich nun auch in Österreich. Ganz ohne Not. Und wer die Homeland-Security in Amerika sucht, wird künftig schon im Burgenland und Tschürtz' Sicherheitsressort fündig. Eisenstadt darf Washington werden.

Und trotzdem gibt es sie, die Stolpersteine beim Grenzenüberschreiten, wie britische Übersetzer mit Faible für "Marketing-Fehlübersetzungen" wissen. Da wollte eine US-Molkerei einst nach Mexiko expandieren, doch die Übersetzung ihres Werbespruchs "Got milk?" ins Spanische lief ein wenig schief: Fast wären sie mit "Geben Sie Muttermilch?" in den Süden gegangen.

Eine Airline wiederum, die ihre neuen First-Class-Ledersitze mit "Fliegen Sie in Leder" bewerben wollte, landete ob spanischer Redewendungen fast im "Fliegen Sie nackt". Und ein T-Shirt-Erzeuger aus Miami machte den Papst (el papá) zur Kartoffel (la papa). "Ich sah die Kartoffel!", druckte er auf Spanisch aufs Papstbesuch-Leiberl.

Ob Fehlübersetzung oder politische Fehlentwicklung: Das Grenzenüberschreiten hat halt seine Tücken. (Renate Graber, 9.6.2015)