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Polizeibegleitung für die Identitären

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Rechter Aufmarsch in Wien-Favoriten ...

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... und später im Prater

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Gegendemo in Favoriten

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Auf dem Dach eines Zugangsgebäudes der Station Reumannplatz brennt es

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Wien - Bei der Demonstration der rechtsextremen "Identitären" am Samstag in Wien hat es vereinzelte Zwischenfälle gegeben. Im Zuge des Aufeinandertreffens mit linken Gegendemonstranten wurden mehrere Personen festgenommen, sagte ein Polizeisprecher. Die Identitären waren mit 300 Personen vertreten, die Gegner mit 500.

Gegendemo

Die Demonstration der Identitären sollte laut den Organisatoren den Schlusspunkt einer Kampagne bilden, die auf den von den Identitären befürchteten Zustand des "Bevölkerungsaustausches" hinweisen soll.

Die Gegendemonstranten kündigten an, nicht nur gegen "die Neofaschist_innen" auf die Straße zu gehen, sondern auch gegen "die kapitalistischen Verhältnisse, die die Grundlage menschenverachtender Ideologien darstellen". Kundgebungen im Bereich der Favoritenstraße gab es von der "Offensive gegen Rechts" sowie von der Antifaschistischen Aktion".

Insgesamt eine Stunde dauerte die Kundgebung der Identitären, die vom Columbusplatz zum Reumannplatz marschierten. Um 14 Uhr löste sich die Demonstration vorerst auf.

Vier Polizisten und zwei Kundgebungsteilnehmer wurden bei Auseinandersetzungen verletzt. Festnahmen gab es laut Polizei keine. Es kam zu mehreren Identitätsfeststellungen und Anzeigen nach dem Strafrecht sowie dem Verwaltungsrecht, hieß es.

Teilnehmern der Gegenkundgebung hatten laut Polizei mehrmals versucht, den Marsch der Identitären zu stören bzw. zu verhindern. Am Reumannplatz wurde von einer unbekannten Person ein pyrotechnischer Gegenstand auf das Dach einer Haltestelle geworfen, dieses wurde beschädigt.

Laut Aktivisten fuhren die Identitären darauf unter Polizeischutz mit der U-Bahn zum Wiener Praterstern, wo sie in einem Lokal einkehrten.

Ebenfalls am Praterstern gerieten laut Polizei Identitäre und Gegendemonstranten direkt aufeinander, wobei es auch zu "Tätlichkeiten" kam.

Daniel Hrncir

Im Gespräch mit derStandard.at schildert Stefan Steindl, stellvertretender Wiener Vorsitzender der unabhängigen Gewerkschafter, einen Angriff durch einen Anhänger der Identitären auf seine Person. Er wurde von einem Identitären auf den Kopf geschlagen, weshalb er Anzeige gegen Unbekannt wegen Nötigung und Körperverletzung erstattet habe.

Steindl berichtet außerdem von weitern körperlichen Attacken der Identitären auf Gegendemonstranten. (red, APA, 6.6.2015)