Athen – Griechenland ist nach Einschätzung der Vereinten Nationen mit der wachsenden Zahl an Flüchtlingen aus Krisenregionen überfordert. Rund 42.000 Menschen seien in den ersten fünf Monaten dieses Jahres mit Booten auf griechischen Inseln angekommen, teilte die UN-Flüchtlingsorganisation (UNHCR) am Freitag mit.

Das seien sechsmal mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs, sagte UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming. Sie rief die EU auf, Griechenland bei der Versorgung der Flüchtlinge mehr zu unterstützen.

600 Flüchtlinge pro Tag kommen übers Meer

Fast täglich kämen derzeit 600 Flüchtlinge über das Ägäische Meer von der Türkei aus nach Griechenland. Die meisten von ihnen würden aus Syrien sowie dem Irak, Afghanistan, Somalia und Eritrea auf rund 15 griechische Inseln fliehen.

"Die drei Aufnahmezentren auf Lesbos, Chios und Samos sind total überfüllt, viele Flüchtlinge, unter ihnen Familien mit Kindern, müssen unter freiem Himmel schlafen, und es fehlt an Nahrung sowie Trinkwasser", sagte Fleming.

Insgesamt haben laut UNHCR bis Ende Mai fast 90.000 Flüchtlinge das Mittelmeer Richtung Europa überquert. Die meisten seien nach Italien (46.500) und Griechenland (42.000) gekommen, einige auch nach Spanien (920) und Malta (91). Etwa 1.850 seien ums Leben gekommen oder würden vermisst. (APA, 5.6.2015)