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Der erste Workshop wird in der Seestadt Aspern stattfinden.

Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Wohnen ist ein politisch brisantes Thema - das zeigt sich nicht nur, aber besonders in Wahlkampfzeiten.

Eine überparteiliche und interdisziplinäre Initiative will nun eine "sachliche und gesamtheitliche Betrachtung des Systems Wohnbau" anregen: Vergangene Woche wurde das "Forum Wohn-Bau-Politik" präsentiert. Jörg Wippel, Mitglied des Ehrenvorstands und Initiator der Alpbacher Baukulturgespräche, hofft auf "einen öffentlichen Bewusstseinsbildungsprozess, um den seit Jahren herrschenden Reformstau in Bewegung zu bringen".

Die Forderungen des Vereins, dem Franz Fischler, Präsident des Europäischen Forums Alpbach, als Ehrenpräsident vorsitzt: eine neue Raumordnungspolitik, ein neues Bundeswohnrecht, das alle bisherigen Wohnrechtsgesetzgebungen reformiert (und nicht nur auf das Mietrecht fokussiert), sowie eine Wohnbauförderung, die an Sozialziele gebunden und prioritär dafür verwendet wird. Weiters wird eine Realisierung der wohnpolitischen Aufgabenstellungen, wie sie im Regierungsprogramm festgehalten sind, gefordert, insbesondere die Sicherstellung von leistbarem Wohnen. Auch eine verstärkte Förderung der Wohnbauforschung wird gefordert.

Ulrike Böker, Mitglied des Ehrenvorstands und Bürgermeisterin der Baukultur-Gemeinde Ottensheim, warf die Frage auf, ob Grundstückspreise gedeckelt werden können. Steuerungsmechanismen der Gemeinden seien der Flächenwidmungs- und der Bebauungsplan.

Workshop in der Seestadt

Auch Harald Frey vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien engagiert sich für die Initiative: "Wie wir wohnen, hat enormen Einfluss auf die Mobilität." Wer sein Auto für alle Wege brauche, verursache nicht nur hohe Kosten auf der individuellen Ebene, sondern auch für die Gesellschaft. Auch an der Stellplatzverpflichtung, die den Wohnbau verteuere, übt er Kritik.

Das erste Projekt des Vereins wird eine Ideenwerkstatt am 23. Juni in der Seestadt Aspern sein. Im Fokus steht dabei die Frage, was getan werden muss, um Wohnumfelder optimal zu gestalten. Dazu werden online Ideen gesammelt. Im Rahmen der Alpbacher Baukulturgespräche vom 3. bis 4. September wird das Forum Wohn-Bau-Politik seine Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Wohnbauförderung präsentieren. (zof, 6.6.2015)