Ein Grasfrosch in einem britischen Gartenteich: Forscher haben eine Langzeitstudie zu den Ursachen des Massensterbens durchgeführt.

Foto: Alexandra North

Exeter - Frösche zwischen Seerosen und Goldfischen in einem Gartenteich mögen den Eindruck einer kleinen Naturoase erwecken. Doch wie Forscher der University of Exeter nun herausfanden, stellen die Teiche ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Wildfrösche dar. Eine Studie, die nun im Fachblatt "PLoS One" erschienen ist, zeigt, dass das Ausmaß von Ranavirosis ansteigt, wenn sich exotische Fische im gleichen Biotop befinden. Die Krankheit führt bei Amphibien und Reptilien zu einem regelrechten Massensterben.

Die Forscher haben Daten zur Sterblichkeit von Grasfröschen, die mit Ranavirosis in Zusammenhang steht, analysiert, die seit 1992 von Teichbesitzern aus ganz Großbritannien zur Verfügung gestellt worden sind. "Wir erleben gerade ein Massensterben von Spezies, besonders Amphibien sind in Gefahr", sagt Mitautorin Amber Griffiths. Die Verschlechterung der Umweltbedingungen und der Klimawandel verschärfen die Situation. "Die Studie zeigt aber auch, dass wie einen sofortigen Unterschied machen können, wenn wir die Habitate in unseren Gärten verändern."

So warnen die Forscher davor, exotische Fische wie Goldfische in Gartenteichen zu halten: Sie könnten den Virenpegel heben oder Stresshormone produzieren, die die Abwehrkräfte der Wildfrösche vermindern. Auch wird angenommen, dass der Gebrauch von Gartenchemikalien die Ausbreitung der Krankheit erhöht.

Damit sich die gefährlichen Viren nicht weiter ausbreiten, sei es zudem wichtig, Fische, Froschlaich oder Teichpflanzen nicht von einem Teich in einen anderen zu bringen. (trat, DER STANDARD, 5.6.2015)