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Die drei Brüder Jordi, Joan und Joseph Roca konnten den Titel "Weltbestes Restaurant" ....

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...für "El Celler de Can Roca" wieder zurück erobern.

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Massimo Bottura, mit seiner Osteria Francescana im italienischen Modena auf Rang 2.

Foto: © The World’s 50 Best Restaurants 2015, sponsored by S.Pellegrino & Acqua Panna, and onEdition Photography, the official photographers for 2015

London – Die Entscheidung ist gefallen. Fast 1.000 Tester aus aller Welt haben das Restaurant El Celler de Can Roca der drei Brüder Jordi, Joan und Josep Roca im katalanischen Girona zum besten Restaurant der Welt gewählt – eine Position, die das Lokal schon vor zwei Jahren innehatte und im Vorjahr an das Kopenhagener Restaurant Noma von René Redzepi abtreten musste. Joan leitet die Küche, Jordi ist Chef-Patissier und Josep kümmert sich um den Keller und die Weinbegleitung.

STANDARD: Hat sich in ihrer Art zu arbeiten etwas verändert, seitdem Sie vor zwei Jahren zum letzten Mal Nummer eins der Welt waren?

Josep Roca: Das kann man durchaus sagen. Wir haben noch härter gearbeitet, sind auch viel gereist und haben dabei neue Kulturen kennengelernt und Eindrücke gesammelt, die wir in unsere Arbeit einfließen lassen. Gewisser Weise sind wir also noch internationaler geworden, als wir das schon waren.

STANDARD: Dennoch wirkt es doch etwas berechenbar, wenn die Entscheidung, wer das beste Restaurant führt, jedes Jahr zwischen Ihnen und René Redzepi fällt...

Joan Roca: Also für uns kam diese Auszeichnung völlig überraschend. Selbst wenn wir naturgemäß sehr überzeugt sind von unserer Arbeit, so gibt es hier doch 49 andere Lokale, die den Titel genauso verdient hätten. Deswegen konnten wir uns überhaupt nicht erwarten, den ersten Platz zurückzugewinnen.

STANDARD: Spanische Restaurants sind stark vertreten in der Liste, südamerikanische ebenso. Haben Sie zu den zumeist spanischsprechenden Südamerikanern einen besonderen Draht? Und gibt es ein Geheimnis dafür, das die spanischsprechende Küche im Allgemeinen so stark vertreten ist?

Jordi Roca: Das Geheimnis ist, dass es kein Geheimnis gibt. Wir sind jedenfalls sehr stolz, dass die spanische Gastronomie so stark vertreten ist. Aber mit Massimo Bottura ist auch ein Italiener an zweiter Stelle, was als großer Erfolg der gesamten Mittelmeerküche gedeutet werden kann. Und selbstverständlich beobachten wir sehr genau, was unsere Freunde in Südamerika machen. Der Subkontinent sprudelt geradezu vor Talent, Energie und Innovation, wir versuchen da dranzubleiben, so dicht es geht.

STANDARD: Auch wenn es inzwischen etwas besser geht, so steckt Spanien doch nach wie vor in einer schweren Wirtschaftskrise. Fühlt es sich da nicht etwas anachronistisch an, wenn man ein Luxusrestaurant führt?

Joan Roca: Natürlich sind wir uns der Krise in Spanien bewusst. Aber wenn es einen Sektor gibt, der auch während der Krise beispielhaft innovativ und dynamisch geblieben ist, dann ist das doch jener der Gastronomie. Wir denken, dass wir ein positives Bild Spaniens in der Welt abgeben, vor allem aber, dass wir die exzellenten Produkte der spanischen Bauern und Lebensmittelproduzenten in der ganzen Welt berühmt machen. (Georges Desrues, 2.6.2015)

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Bestes Restaurant: El Celler de Can Roca, Steierereck 15.