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Weltweit wird am 2. Juni der International Sex Workers' Day begangen, um für mehr Rechte für SexarbeiterInnen zu protestieren. Hier etwa in Sydney mit der passenden Tasche.

Foto: Reuters/DANIEL MUNOZ

Am 2. Juni 2015 feiert der Internationale Hurentag ein Jubiläum. 1975 reagierten in Frankreich Sexarbeiterinnen auf den zunehmenden Druck von Strafverfolgungsbehörden, indem mehr als 100 Prostituierte in Lyon die Kirche Saint-Nizier acht Tage lang besetzten und streikten. Sie protestierten so gegen die zunehmende Gewalt, der die Frauen ausgesetzt waren, weil sie mehr und mehr im Verborgenen arbeiten mussten. Im Gedenken an diese Besetzung und den Streik wird der Hurentag seither jedes Jahr am 2. Juni begangen.

Spaziergang am Hurentag

In Wien läd heuer der Verein "Lefö. Beratung, Bildung und Begleitung von MigrantInnen" zu einer öffentlichen Aktion mit Flashmob, Info-Café und DJ-Line am Urban-Loritz-Platz statt, an der sich unter anderem die Plattform sexworker.at, Amnesty International – Netzwerk Frauenrechte oder die Grünen Frauen Wien beteiligen. Die Kulturvermittlerin Petra Unger lädt außerdem ab 16 Uhr zu einem Spaziergang zum Internationalen Hurentag. Welche Rolle spielen religiöse und bürgerliche Vorstellungen von Sexualmoral im Umgang mit Sexarbeiterinnen? Und was wollen die Sexarbeiterinnen selbst? Diesen und anderen Fragen soll auf dem Weg nachgegangen werden.

Kritik an Regelungen

"Verbote führen zu Kriminalität, Gewalt und Illegalität auf Kosten der SexarbeiterInnen", so Berivan Aslan, Frauensprecherin der Grünen, in einer Aussendung. "Die Welle der Kriminalisierung von SexarbeiterInnen zieht sich derzeit durch ganz Europa. Das sind besorgniserregende Entwicklungen, die zu bedrohlichen und prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen für SexarbeiterInnen führen." Die Sozialsprecherin der Grünen Wien, Birgit Hebein, kritisiert eine "Vielzahl repressiver Regelungen", wie etwa Versuche der Finanz, Prostitution als lohnsteuerpflichtig zu definieren und die Lohnsteuer über Bordellbetreiber einzuheben, "daran üben nicht nur die Beratungsstellen Kritik, sondern auch SexarbeiterInnen selbst". (red, 2.6.2015)