Die europäische Industrie erholt sich wieder etwas.

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Berlin – Die deutsche Industrie hat bei ihrer Erholung im Mai etwas an Tempo eingebüßt. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für den Sektor sank um einen Zähler auf 51,1 Punkte, wie das Markit-Institut am Montag zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 500 Betrieben mitteilte.

"Die jüngsten Daten deuten darauf hin, dass der Aufwärtstrend der deutschen Industrie derzeit erneut an Kraft verliert", sagte Markit-Ökonom Oliver Kolodseike. Insgesamt verbessere sich die Lage zwar weiter, bei Produktion und Neugeschäft habe es jedoch den schwächsten Anstieg seit Jahresbeginn gegeben. "Zugleich verlangsamte sich der Beschäftigungsaufbau auf ein Schneckentempo."

In der gesamten Eurozone hingegen stieg das Markit-Barometer um 0,2 auf 52,2 Zähler. Bei Werten von 50 Punkten und mehr signalisiert der Index Wachstum. Die Daten deuten laut Markit daraufhin, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone im laufenden zweiten Quartal mit 0,4 Prozent genau so stark wachsen könnte wie zu Jahresanfang.

Während es in der spanischen und italienischen Industrie deutlich nach oben gehe, schwächelten etwa die beiden größten Volkswirtschaften. "So ging es mit Frankreichs Industrie im Mai weiter bergab, und Deutschlands Industriesektor vermeldete auch nur noch mageres Wachstum", erklärte Markit-Chefökonom Chris Williamson. (APA, 1.6.2015)