Mazda schärft sein Angebot dynamisch an.

Unterwegs im Hinterland der katalanischen Metropole, vor der pittoresken Bergzackenkulisse von Montserrat, rührt einen fast zwangsläufig die Gralsmythe an. Da es unserer Zeit eignet, alles Edle, Hohe zu profanisieren und gleich in pekuniären Schablonen zu denken, hat sich die Gralssuche modifiziert. Heutzutage ist sie oftmals eine nach dem richtigen Trend, um möglichst viel Kunden anzulocken, sprich: Geld zu verdienen, und im Automobilbau lautet einer dieser Trends: SUV.

Foto: Mazda

Mazda ist da in Europa mit dem CX-5 erfolgreich präsent, nun geht die Suche eine Etage darunter weiter, und man kann jetzt schon sagen: Mit dem CX-3 werden die Japaner erneut fündig. Sieht flott aus, fährt sich auch entsprechend, und in diesem Segment besonders kompakter SUVs tummelt sich noch nicht so viel Konkurrenz wie in der Kategorie CX-5.

Was haben wir also? Einen SUV, mit 4,28 m Länge praktisch im Golf-Format. Einen, der sich mit Opels Mokka anlegt, mit dem Fiat 500X und dessen Jeep-Bruder Renegade, und ja: wegen hochwertiger Materialanmutung und fahrdynamischer Qualitäten sogar fast mit dem Mini Countryman, der allerdings ein Eckhaus teurer ist.

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Technisch bedient sich der CX-3 der neuen Architektur des Mazda2. Motorisch stehen zwei 2,0-Liter-Benziner (richtig: Mazda macht nicht mit beim grassierenden Downsizing) mit 120 und 150 PS sowie ein 1,5-Liter-Diesel mit 105 PS zur Auswahl. Den schwächeren Otto gibt es nur als Fronttriebler, den stärkeren nur mit Allrad, beim Diesel ist beides möglich, und bei allen dreien kann man sich entscheiden zwischen 6-Gang-Schaltung und -Automatik.

Fahrdynamisch setzt der CX-3, wie gesagt, das Versprechen seiner optischen Erscheinung um, jedenfalls relativ in der Klasse betrachtet zählt er damit zu den fahraktivsten Typen - nur im direkten Vergleich zu seinem größeren Bruder CX-5 fällt dessen deutlich straffere und souveränere Abstimmung auf; kein Wunder, ist schließlich eine ganz andere Liga.

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Was weiters gefällt an diesem recht knapp geschnittenen SUV, sind die präzise, indes nicht allzu direkte Lenkung und, wie gesagt, die erstaunlich hochwertige Innenraumanmutung. Dort wären allerdings als leise Kritikpunkte anzumerken: relativ kurze Schenkelauflage vorne wie hinten, wenige und nicht allzu üppig dimensionierte Ablagen - und beim ansonsten durchaus ansprechenden Diesel dessen rustikale Akustik (ähnliches gilt für die Benziner).

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Daheim, meint Mazda, sei der CX-3 in der Stadt - und ideal für den Wochenendausflug. Vielleicht auch ein klein wenig abseits befestigter Wege? Mit Allrad prinzipiell vorstellbar und möglich und dem unterschwellig bei SUVs stets mitschwingenden Draufgängermythos Rechnung tragend. Da wäre der CX-3 sozusagen der Typ für die kleineren Abenteuer, "ein Auto zur Unterstützung des aktiven Lebensstils", wie der Hersteller betont. Damit ja nix passiert, sind etliche elektronische Schutzengel, sprich: Assistenzsysteme an Bord. Und solcherart beschirmt von guten Mächten, begeben wir uns jetzt wieder auf die Quest, die Suche nach dem Heiligen Gral. Die wirklichen Abenteuer sind in uns. (Andreas Stockinger, 31.5.2015)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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