Der Anstieg von Mangelernährung im Südsudan ist dramatisch: Laut aktueller Daten des internationalen Analysetools IPC zur Bewertung von Nahrungskrisen werden im Juli etwa 4,6 Millionen Menschen keinen ausreichenden Zugang zu Nahrungsmitteln haben. Bereits jetzt ist jedes dritte Kind im Bundesstaat Unity mangelernährt.

Mangelernährung und Wachstumsstörungen

Vor allem Kleinkinder leiden an erheblichen Folgen und Wachstumsstörungen. "Das Ausmaß von Mangelernährung und Nahrungsunsicherheit sind dem aktuellen Konflikt geschuldet", sagt Joel Makii, Ernährungsexperte von CARE im Südsudan. "Frieden ist die einzige Lösung. Aber im Moment spricht niemand über den Frieden, denn alle sind damit beschäftigt, Menschenleben zu retten."

Die Inflationsrate im Land steigt, während Preise für bestimmte Nahrungsmittel ebenfalls in die Höhe gehen - bis zu 69 Prozent in einigen Landesteilen. "Die Menschen haben keine Vorräte mehr, sie können ihre Felder nicht mehr bestellen, lokale Märkte sind zusammen gebrochen. Durch Kämpfe und Überschwemmungen sind viele zusätzlich von der Außenwelt abgeschnitten", fügt Makii hinzu.

Viele auf der Flucht

Zudem sind seit dem Ausbruch der Gewalt im Dezember 2013 zehntausende Menschen im Südsudan auf der Flucht. Während der Bedarf an Hilfe steigt, sinken jedoch die dafür bereitgestellten Mittel, Hilfsorganisationen klagen über Unterfinanzierung. "Die Bedeutung der humanitären Hilfe in dieser Krise ist aber wichtiger denn je", sagt Aimee Ansari, Länderdirektorin von CARE im Südsudan.

CARE weitet den Hilfseinsatz in den Bundesstaaten Unity, Jonglei und Upper Nile aus. Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen verteilt CARE Nahrungsmittelpakete und erweitert die Ernährungsprogramme in Gesundheitszentren. Seit Beginn des Konflikts im Dezember 2013 konnte die Organisation rund 600.000 Menschen im Südsudan mit Hilfsmaßnahmen unterstützen. (red, 29.5.2015)