Den Haag - Etwa 90 Prozent der deklarierten Chemiewaffenvorräte weltweit sind zerstört. Diese Zahl nannte die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) am Donnerstag in Den Haag. OPCW-Chef Ahmet Üzümcü sprach von einem "Meilenstein" im Kampf gegen Senfgas und Vorprodukte für das selbst in geringen Dosen tödliche Nervengas Sarin.

Der OPCW-Sprecher Peter Sawzack sagte, etwa 63.000 Tonnen registrierte Chemiewaffen, unter anderem aus Russland und den USA, seien unschädlich gemacht worden. Darin enthalten sind 1300 Tonnen Chemiewaffen aus Syrien, deren größter Teil auf dem US-Marineschiff "MV Cape Ray" vernichtet wurde.

"Guter Weg"

Die Zerstörung der aus dem Kalten Krieg stammenden Vorräte in Russland und den USA sind der OPCW zufolge "auf einem guten Weg". Sie wird demnach vor 2020 beziehungsweise 2030 abgeschlossen sein.

Die OPCW überwacht die Einhaltung der internationalen Konvention zum Verbot von Chemiewaffen aus dem Jahr 1993, die 1997 in Kraft trat. Ziel ist das vollständige Verbot von Chemiewaffen und die Zerstörung entsprechender Arsenale weltweit. Die OPCW erhielt 2013 den Friedensnobelpreis. (APA, 28.5.2015)