Foto: Screenshot/www.144.at/defi/

Wien - Eine neue webbasierte Datenplattform (www.definetzwerk.at) soll im Ernstfall von Herzstillstand, Kammerflimmern etc. die Möglichkeiten für einen noch schnelleren Zugang zu einem Defibrillator bieten. Das österreichweite Projekt des Vereins "Puls" wurde am Donnerstag in der Zentrale der Wiener Berufsrettung präsentiert.

"Wir sind mit der Berufsrettung in acht bis elf Minuten am Einsatzort. Aber diese acht bis elf Minuten sind eine lange Zeit, wenn der Plötzliche Herztod droht", sagte Wiens Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ). Nach vier bis fünf Minuten Herz-Kreislauf-Stillstand kommt zumeist jede Hilfe zu spät.

12.000 sterben an Plötzlichen Herztod

Zwar sind die "öffentlich" installierten Defis bekannt, doch es gibt auch immer mehr der Geräte für den Einsatz im akuten Herz-Notfall, die in Unternehmen, in Geschäftslokalen und an anderen "privaten" Standorten aufgestellt sind. Sie sollen jetzt mit entsprechender nachfolgender Datenüberprüfung in die Web-Plattform eingespeichert werden und somit online abrufbar sein. In Zukunft könnte daraus auch eine Handy-Applikation werden.

In Österreich sterben pro Jahr rund 12.000 Menschen an einem Plötzlichen Herztod. "In Wien erleiden jährlich rund 3.500 Menschen einen Herzstillstand, nur zehn Prozent davon überleben", sagte der Wiener Landtagspräsident Harry Kopietz (SPÖ). In skandinavischen Ländern registriere man eine deutlich höhere Überlebensrate. Mit zusätzlichen Geräten werden ab kommender Woche auch bereits rund 200 Einsatzwagen der Wiener Polizei einen Defi an Bord haben. (APA, 28.5.2015)