Wien – Körperöle auf Pflanzenbasis werden als Alternative zu herkömmlichen Cremen und Bodylotionen angeboten. Im Vergleich mit anderen Pflegeprodukten sind sie sehr ergiebig, dafür oft aber auch deutlich teurer. Acht exemplarisch ausgewählte Produkte wurden vom Verein für Konsumentinformation (VKI) sowohl im Labor als auch in der praktischen Anwendung genauer untersucht.

Das Ergebnis: Eine "sehr gute" Bewertung erhielt keines der geprüften Öle, vier von acht Produkten erzielten zumindest ein "gut". Mängel gab es vor allem im Punkt Feuchtigkeitsanreicherung – nur zwei Produkte erfüllten hier die Erwartung der Tester. Alle acht geprüften Öle trugen ein Naturkosmetik-Gütesiegel.

Die besten Körperöle waren das reine Bio-Arganöl von Arganhain sowie das Rosen Pflegeöl von Dr. Hauschka. Beide Präparate schafften auch beim wichtigsten Kriterium, der Feuchtigkeitsanreicherung, ein "gut". Mit leichtem Abstand folgten das preiswerteste Produkt im Test, das Aroma Pflegeöl Kokos von dm/Alverde sowie das Sanddorn Pflegeöl von Weleda. Anwendung und Hautgefühl wurden bei allen Proben positiv beurteilt.

Keine Hinweise auf Verfälschung

So ergiebig Körperöle auch sein mögen, wer sie bei der Pflege bevorzugt, muss meist tiefer in die Geldbörse greifen. Geprüft wurde deshalb auch, ob der Inhalt den teilweise hohen Preis rechtfertigt. Und sind die ausgelobten pflanzlichen Öle wirklich enthalten?

Um diese Frage zu klären, wurden im Labor die Fettsäurespektren der einzelnen Proben ermittelt und mit den deklarierten Ölen verglichen. Einen Hinweis auf Verfälschung fanden die Tester dabei nicht. Auch die beiden Arganöle bestanden die Authentizitätsprüfung. Arganöl zählt zu den teuersten Ölen der Welt.

Verrunreinigungen nachgewiesen

Konsumenten, die zu pflanzlichen Körperölen greifen, setzen auf deren natürliche Reinheit. Völlig frei von Pestiziden, Weichmachern und Mineralölen waren die geprüften Produkte im Test jedoch nicht. In sieben der acht Öle wurden unterschiedliche Mineralölbestandteile gefunden.

Einige Produkte waren zudem in geringem Ausmaß mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) oder dem Weichmacher DEHP verunreinigt. "Verunreinigungen mit Weichmachern entstehen während der Produktion –beispielsweise durch PVC-Schläuche und Dichtungen der Produktionsmaschinen – und könnten vermieden werden", betonen die Konsumentenschützer. (red, 28.5.2015)