Auf der Siegerseite: der FC Sevilla.

Warschau – Der FC Sevilla hat seinen Titel in der Europa League verteidigt. Der spanische Europacup-Spezialist gewann am Mittwochabend gegen das ukrainische Sensationsteam Dnipro Dnipropetrowsk in einem wahren Torfestival 3:2 (2:2) und damit den vierten Europacup-Titel. Vor dem letztjährigen Finale hatten die Andalusier auch den Vorgängerbewerb UEFA-Cup bereits 2006 und 2007 gewonnen.

Für Dnipro endete das mit Abstand erfolgreichste internationale Antreten in der Vereinsgeschichte mit einer Niederlage. Die Mannschaft aus der ukrainischen Frontstadt ging im nicht ausverkauften Nationalstadion von Warschau vor 50.000 Zuschauer durch Kalinic früh in Führung (6.). Sevillas Krychowiak (27.) und Bacca (31.) drehten die Partie innerhalb von vier Minuten. Rotan (44.) glich noch vor der Pause aus, doch Bacca avancierte mit seinem zweiten Treffer zum Mann des Spiels (73.) und sicherte seiner Mannschaft damit einen Platz in der Gruppenphase der Champions League.

Blitzstart von Dnipropetrowsk

Der Außenseiter erwischte einen Blitzstart: Matheus flankte auf Kalinic, der aus sieben Metern einköpfelte (6.). Die Spanier ließen sich von dem frühen Rückstand jedoch nicht beeindrucken, Kapitän Reyes (20.), der zum vierten Mal den Europacup gewann, und Krychowiak (25.) kamen dem Torerfolg bereits nahe, ehe Krychowiak der Ausgleich gelang (27.). Ausgerechnet der einzige Pole am Feld traf in seinem Heimatland nach einem Getümmel im Strafraum zum verdienten 1:1.

Vier Minuten später gelang den Andalusiern die zwischenzeitliche Wende im Spiel: Reyes spielte einen wunderbaren Pass in die Schnittstelle der im Verlauf des Bewerbs so sicher stehenden ukrainischen Defensive, Bacca umkurvte erst Dnipro-Goalie Boyko und schob anschließend zur Führung ein (31.). Von taktischem Geplänkel konnte auch in der Folge keine Rede sein, in einem temporeichen Spiel mit vielen Torszenen hatte Dnipro noch vor der Halbzeitpause die passende Antwort parat: Rotan versenkte einen Freistoß aus 22 Metern direkt in der linken unteren Ecke (44.).

Nach dem Seitenwechsel waren spektakuläre Torraumszenen zunächst rar. Sevilla gab, wie seine Fans zuvor auf der Warschauer Fanmeile, aber den Ton an. Mbia per Kopf (64.) und ein geblockter Schuss von Krychowiak (67.) sorgten für Gefahr. Zudem blieb eine strittige Attacke von Matheus an Vitolo im Dnipro-Strafraum ohne Folgen (70.). Dann steckte Vitolo auf Bacca durch und der 28-jährige Stürmer blieb auch bei seinem zweiten Treffer ganz cool (73.)

Alan Torschützenkönig

Es war der siebenten Treffer des Kolumbianers in dieser Europa-League-Saison, die der Ex-Salzburger Alan gemeinsam mit Romelu Lukaku als Treffsicherster (8 Tore) abschloss. Der Goalgetter, bereits in der spanischen Liga 20-facher Saisontorschütze, ließ bis zu seiner Auswechslung in der 82. Minute sogar noch zwei gute Möglichkeiten aus.

Im Finish brach Dnipro-Spieler Matheus am Rasen zusammen und musste vom Feld getragen werden. In der vierminütigen Nachspielzeit stemmten sich die Ukrainer noch einmal gegen die Niederlage, doch die routinierten Spanier brachten die Führung über die Zeit. (APA, 27.5.2015)

Europa League, Finale, Mittwoch

Dnipro Dnipropetrowsk – FC Sevilla 2:3 (2:2)
Warschauer Nationalstadion, 50.000 Zuschauer, SR Atkinson (GBR)

Torfolge:
1:0 ( 6.) Kalinic
1:1 (27.) Krychowiak
1:2 (31.) Bacca
2:2 (44.) Rotan
2:3 (73.) Bacca

Dnipro: Boyko – Fedezki, Douglas, Tscheberjatschko, Matos – Kankawa (85. Schakow), Fedortschuk (68. Bezus) – Matheus, Rotan, Konopljanka – Kalinic (78. Selesnjow)

Sevilla: Rico – Vidal, Carrico, Kolodziejczak, Tremoulinas – Mbia, Krychowiak – Reyes (59. Coke), Banega (89. Iborra), Vitolo – Bacca (82. Gameiro)

Gelbe Karten: Kankawa, Kalinic, Bezus, Rotan, Matos bzw. Krychowiak, Carrico, Bacca