Seit kurzem ist in Österreich das Medikament Sovaldi gegen Hepatitis C zugelassen. Die Krankenkasse soll die Kosten übernehmen, unter bestimmten Voraussetzungen und erst ab einem bestimmten Krankheitsverlauf. Gerald Loacker, Gesundheitssprecher der Neos, wollte in einer parlamentarischen Anfrage von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) wissen, wer Anspruch auf das teure Medikament hat.

Die Behandlung mit dem Medikament kann bis zu 50.000 Euro pro Patient kosten. Loacker betont im STANDARD-Gespräch, dass die Folgekosten den Wert des Medikaments deutlich übersteigen würden. Wenn das Medikament Hepatitis C heilen könne, sollte es so bald wie möglich eingesetzt werden, nicht erst im Ernstfall.

Folgekosten unklar

Hepatitis C ist eine schwere Viruskrankheit, die bis zu einer Lebertransplantation führen kann. Deswegen wollte Loacker eine Auflistung von Oberhauser über die Kosten eines typischen Krankheitsverlaufs. Doch die gibt es im Gesundheitsministerium nicht, es werde keine Auflistung über die Folgekosten geführt, heißt es in der Beantwortung, die dem STANDARD vorliegt.

Für Loacker nicht nachvollziehbar, oder eben doch: Weil die Behandlungskosten zuerst die Sozialversicherung tragen und erst, wenn der Patient im Spital behandelt wird, der Bund zahlen muss. Genau deswegen sei eine Aufschlüsselung der Kosten sinnvoll.

In Österreich gibt es rund 80.000 Patienten mit Hepatitis C, bei 30.000 ist die Krankheit deutlich erkennbar. (mte, 28.5.2015)