New York - US-Forscher haben eine Schwachstelle des Ebola-Virus' entdeckt, die sich als entscheidende Basis für einen Impfstoff erweisen könnte. Laut einer im Fachjournal "mBio" veröffentlichten Studie fanden die Virologen ein Protein namens Niemann-Pick C1 (NPC1), auf das das Virus für die Ausbreitung in Wirtszellen angewiesen ist. Im Mäusetest blockierten die Forscher die Bildung des Proteins, wordurch die Versuchtiere gegen Ebola immun wurden.

NPC1 sei nun gewissermaßen die "Achillesferse des Ebola-Virus", erklärte Kartik Chandran von der Yeshiva Universität in New York, einer der Autoren der Studie. Die Forscher arbeiteten dazu mit Mäusen, von denen eine Gruppe genetisch so verändert wurde, dass die Bildung des NPC1-Proteins blockiert war. Diese Tiere waren "komplett resistent" gegen Ebola, heißt es in der Studie. Normale Mäuse starben hingegen innerhalb weniger Tage an Ebola. Die Suche nach einem wirksamen Impfstoff könnte sich nun darauf konzentrieren, das Protein auszuschalten.

Abgeflaute Ebola-Epidemie

Bisher gibt es keinen zugelassenen Impfstoff gegen das Ebola-Virus. Erste Testreihen mit potenziellen Stoffen in den vergangenen Monaten verliefen aber vielversprechend. Die Ebola-Epidemie war Ende 2013 in Westafrika ausgebrochen. Vor allem in Guinea, Liberia und Sierra Leone starben mehr als 11.000 Menschen. Anfang Mai wurde Liberia für Ebola-frei erklärt, in den anderen beiden Ländern infizierten sich hingegen in den vergangenen Wochen wieder dutzende Menschen mit dem Virus. (APA/red, 30.5.2015)