Jeder zweite bis dritte Österreicher leidet unter regelmäßigem Sodbrennen. Zur Behandlung der gastroösophagealen Refluxerkrankung (GERD) wird nun an der Universitätsklinik für Chirurgie des AKH Wien und der MedUni Wien erstmals in Österreich eine neue Operationsmethode angewendet. Elektrische Impulse verhindern danach den Reflux, teilte das AKH Wien mit.

Bei der Erkrankung fließt durch eine Dysfunktion des Schließmuskels (Sphinkter) zwischen Magen und Speiseröhre, aggressive Magensäure in die Speiseröhre zurück. "Bei den ersten Patienten wurde nun dieses Stimulationssystem laparoskopisch ("Schlüsselloch-Chirurgie", Anm.) implantiert.

Mit elektrischen Impulsen stimulieren

Durch schwache, für die Patienten nicht merkbare elektrische Impulse wird der untere Ösophagussphinkter stimuliert", sagte Sebastian Schoppmann, Leiter der Arbeitsgruppe Magen-Ösophagus und Leiter der Refluxambulanz, der mit Matthias Paireder gemeinsam die Operationen durchführt. Die Operation wird mit vier kleinen Hautschnitten durchgeführt und dauert etwa 30 Minuten. Die Schluckfunktion wird durch den Eingriff nicht beeinträchtigt.

Neben der medikamentösen Therapie mit Magensäureblockern (Protonenpumpenhemmern) bestand die etablierte chirurgische Therapie bisher in einer Wiederherstellung der Barriere zwischen Magen und Speiseröhre (Fundoplikation), erläuterte das AKH. Die neue Methode wurde demnach weltweit bisher etwa 100 Mal mit sehr vielversprechenden Ergebnissen durchgeführt. Unbehandelter Reflux kann zu Veränderungen der Speiseröhrenschleimhaut und Speiseröhrenkrebs führen. (APA, 27.5.2015)