Der ehemalige Finanzvorstand der Telekom Austria, Stefano Colombo, hat 3,13 Mio. Euro an das Unternehmen zurückgezahlt, sagte Konzernchef Hannes Ametsreiter am Mittwoch in der ordentlichen Hauptversammlung. Es geht um die Korruptionsfälle der vergangenen Jahre. Auch von politischen Parteien wird Geld zurückgefordert.

"Wir haben mit verschiedenen Personen - also nicht nur Fischer, Colombo und Schieszler - , die in die Malversationen der Vergangenheit involviert waren, Schadensregulierungen getroffen", so Ametsreiter auf entsprechende Fragen von Aktionären. 2014 ergebniswirksam gewesen seien 3,25 Mio. Euro. Der Vergleich mit Colombo sei erst im Frühjahr 2015 finalisiert worden und falle daher in das laufende Geschäftsjahr 2015. Der Betrag wurde laut Ametsreiter aber bereits bezahlt.

Verfahren gegen BZÖ und FPÖ anhängig

Mit der ÖVP hat die Telekom den heutigen Angaben zufolge eine Vereinbarung über eine Rückzahlung getroffen, einen Betrag nannte Ametsreiter nicht. Bei BZÖ und FPÖ seien Verfahren anhängig, man werde aber frühestens in zwei Jahren wissen, ob wegen der Malversationen Rückzahlungen erfolgen müssen.

Ursprünglich wollte die Telekom Austria 36,5 Mio. Euro an Schadenersatz und Forderungen eintreiben, nun seien es nur noch 31 Mio. Euro, weil Verfahren einstellt wurden oder mit Freisprüchen endeten, so Ametsreiter. Das teilstaatliche Unternehmen hatte sich den Gerichtsverfahren als Privatbeteiligter angeschlossen.

8,3 Mio. Euro zurückerhalten

Unterm Strich habe die Telekom Austria bis dato 8,3 Mio. Euro zurückerhalten, sagte Ametsreiter. Um die Risiken zu minimieren, strebe man Vergleiche an. Es gebe aber Verfahren, die noch nicht einmal angeklagt seien. (APA, 27.5. 2015)