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Der Uhudler schaffte es in Händen von Erwin Preiner (SPÖ) bis in den Nationalrat.

Foto: apa/Roland Schlager

Eisenstadt – Der Uhudler dürfte gerettet sein. Er bekommt eine eigene Kategorie im Weingesetz, sagte der burgenländische Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld (ÖVP) am Mittwoch. "Der Uhudler wird in Zukunft in einer eigenen Kategorie des Weingesetzes verkauft werden können. Dieser Lösungsvorschlag ist durchdacht und sichert das langfristige Bestehen des Kulturgutes", so Liegenfeld. Das sei am Dienstag im Nationalen Weinkomitee beschlossen worden.

Lösung einstimmig beschlossen

Laut dem Landesrat bleiben die hohen Qualitätsstandards in der Produktion erhalten, denn für den Uhudler gelten auch in der neugeschaffenen Kategorie die rechtlichen Rahmenbedingen der Qualitätsweinproduktion. So würden alle Bestimmungen des Weingesetzes sinngemäß angewendet. Die Lösung wurde im Weinkomitee "auf breiter Basis einstimmig beschlossen und genießt die Unterstützung der Uhudler-Produzenten", erklärte Liegenfeld in einer Aussendung.

"Praktikable Lösung"

Die Regelung des Uhudlers in einer eigenen Kategorie des Weingesetzes sei eine praktikable Lösung, die klare und langfristige Rahmenbedingungen für die Produktion schafft, so Liegenfeld. Vitis-vinifera-freie Traubensorten (diese werden für die Uhudler-Produktion verwendet, Anm.) werden im Weingesetz in einer eigenen Kategorie des Obstweins explizit geregelt. Für die Uhudler-Produktion gelten somit die gleichen hohen Qualitätsvoraussetzungen wie für die Weinproduktion. Diese besagen unter anderem, dass Uhudler nur in Weinbaufluren gepflanzt werden darf, die Ernte- und Bestandsmeldung ist ebenfalls notwendig. Auch bei der analytischen Untersuchung werden die Standards aus der Weinbereitung herangezogen.

Uhudler als Wahlkampfthema

Kurz vor der burgenländischen Landtagswahl am 31. Mai hatten sich einige Fraktionen des Uhudlers angenommen, auch der Nationalrat beschäftigte sich vergangene Woche mit der heimischen Weinsorte. Zuletzt hatte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) am Sonntagabend in einem TV-Interview gesagt, dass die Bezeichnung "Obstwein" für ihn eine Abwertung sei. Der Uhudler habe sich das nicht verdient.

Die Uhudler-Kategorie wird vermutlich "Obstwein der Vitis-vinifera-freien Traubensorte" heißen, hieß es aus dem Büro von Agrarlandesrat Liegenfeld. (APA, 27.5.2015)