Bild nicht mehr verfügbar.

Löscharbeiten auf der "Purple Beach".

Foto: EPA/THORSTEN HELMERICHS

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: REUTERS/Havariekommando

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: REUTERS/Havariekommando

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Rauchwolke war weit sichtbar

Foto: REUTERS/Havariekommando

Cuxhaven - Die am Mittwochabend begonnenen Löscharbeiten auf dem in der Nordsee havarierten Düngemittelfrachter sind nach wenigen Stunden wegen technischer Defekte vorerst wieder gestoppt worden. Wie das Havariekommando in Cuxhaven am Donnerstag mitteilte, brach einer der von einem Spezialschiff zu der "Purple Beach" gelegten Schläuche. Zudem muss eine Filteranlage überprüft werden.

Das Hilfsschiff zog sich daraufhin vorerst von dem Havaristen zurück, der 30 Kilometer westlich von Helgoland vor Anker liegt. Das zuvor in den Laderaum gepumpte Seewasser scheine aber bereits zu wirken, erklärte das Havariekommando. Die Rauchentwicklung aus dem Schiffsinneren sei "stark zurückgegangen". An dem zwischenzeitlich komplett geräumten Frachter läuft seitdem ein Hilfseinsatz mit mehreren Spezialschiffen.

Die unter der Flagge der Marshallinseln fahrende "Purple Beach" war am Montagabend etwa 30 Kilometer westlich von Helgoland in Not geraten. Sie hat etwa 20.000 Tonnen Düngemittel (Nitrophoska 15+15+15+2 S) geladen. Ein Messtrupp stellte Hitze in einem Laderaum fest. Über dem Schiff stieg eine gewaltige Rauch- und Gaswolke auf.

Die Besatzung hatte den betroffenen Laderaum abgeriegelt und zunächst mit Kohlendioxid geflutet, um einen möglichen Brand zu löschen.

Am Dienstag waren nach dem ersten Einsatz von Rettungskräften insgesamt 36 Menschen zu Untersuchungen in Krankenhäuser geflogen worden. Niemand wurde schwer verletzt.

5 Kilometer Sperrzone

Der Hochseeschlepper "Nordic" und das Mehrzweckschiff "Neuwerk" drängten die Rauchwolke mit Sprühwasser zurück. Sie fuhren unter Sicherheitsvorkehrungen bis auf 100 Meter an den Havaristen heran. Beide Schiffe können an Bord eine Überdruckatmosphäre herstellen, sodass ihre Besatzungen vor möglichen Giftstoffen geschützt sind. Das Havariekommando richtete einen Sicherheitsbereich von fünf Kilometern um die "Purple Beach" ein.

Noch Mittwoch früh war über dem Schiff eine riesige Rauchwolke gestanden, die nach Augenzeugenberichten von der ostfriesischen Insel Norderney aus zu sehen war. Hunderte Interessierte kamen an den Strand, um die Entwicklung zu beobachten. Der Wind trieb den Geruch des Düngemittels zu den Inseln und zum Festland. Die Einwohner wurden daher zunächst aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Die Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven gab nach Messungen der Luft am Vormittag Entwarnung. Es seien keine Gefahrstoffe festgestellt worden. In der Nacht hatten Anrainer bei der Polizei angerufen und einen komischen Geruch in der Luft gemeldet. "Wir haben die ganze Nacht weder in Cuxhaven oder in Bremerhaven, noch im Umkreis des Frachters eine Gefahrenstoffkonzentration festgestellt", sagte Friedrich. (APA, 27.5.2015)