Zoe Straub: "Meine Fotos kommen in ein dickes Buch und werden auch beschriftet."

Foto: Nathan Murell

"Ich habe meine Lomo-Kamera vor zwei Jahren von Freundinnen zum Geburtstag bekommen. Anfangs wusste ich nicht recht, was ich mit ihr anfangen sollte, allein schon, weil das Entwickeln der Filme eine kostspielige Angelegenheit ist.

Irgendwann hab ich sie dann doch ausprobiert und bin sehr schnell draufgekommen, dass es viel besser ist, mit der Kamera anstatt dem Smartphone zu fotografieren. Man bekommt einfach einen ganz anderen Bezug zu den Bildern, wenn man sie entwickeln und ausdrucken lässt.

Es ist ein Stück weit so, als könne man die Momente, die man abgelichtet hat, anfassen. Digitale Fotos verschwinden irgendwo im Computer, sie sind alles andere als greifbar. Meine Fotos kommen in ein dickes Buch und werden auch beschriftet.

Das erinnert mich an meine Urgroßmutter, die ganze Stapel von Fotoalben hinterlassen hat, in welchen die Fotos fein säuberlich datiert und kommentiert sind. Es geht auch darum, etwas zu hinterlassen, und das kann doch wohl keine Computerdatei sein." (Michael Hausenblas, Rondo, 29.5.2015)