Nairobi - Bei einem Angriff somalischer Islamisten der Al-Shabaab-Miliz auf einen Konvoi kenianischer Sicherheitskräfte sind in der Nacht auf Dienstag mindestens 20 Polizisten ums Leben gekommen. Die Attacke ereignete sich Augenzeugen zufolge erneut in der Provinz Garissa im Grenzgebiet, wo die Gruppe Anfang April eine Universität angegriffen und mehr als 150 Menschen getötet hatte.

Die Al-Shabaab bekannte sich zu der Tat. "Unsere Kämpfer haben eine erfolgreiche Operation ausgeführt und mehr als 20 kenianische Polizeibeamte getötet", sagte der Sprecher der Miliz, Sheikh Abdiasis Abu Mus'ab, dem Radiosender Andalus. Es seien dabei auch fünf Fahrzeuge der Sicherheitskräfte zerstört worden. "Die Zahl der Toten könnte bedeutend höher sein, wir müssen das Ergebnis der Operation noch überprüfen."

Mine explodierte

Die Polizisten seien in einen Hinterhalt geraten, sagte ein Polizist, der die Attacke überlebte. Der Konvoi sei zunächst über eine Mine gefahren, die daraufhin explodiert sei. Anschließend wurde offenbar auf die Insassen der Autos geschossen. Es würden noch mehrere Polizisten vermisst, erklärte ein Sicherheitsbeamter.

In der vergangenen Woche hatten Extremisten versucht, in den nahe gelegenen Ort Yumbis einzudringen, wurden jedoch von Sicherheitskräften vertrieben. Die Al-Shabaab fordert den Abzug kenianischer Truppen aus Somalia und greift immer wieder Ziele in dem Nachbarland an. Wegen der Gewalt ist die wichtige Tourismusindustrie in dem ostafrikanischen Safariland bereits weitgehend zusammengebrochen. (APA, 26.5.2015)