Bujumbura - In Burundi ist der Chef einer Oppositionspartei erschossen worden. Zedi Feruzi sei am Samstag in der Hauptstadt Bujumbura zu Fuß auf dem Weg nach Hause gewesen, berichteten Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP. Auch ein Leibwächter des Chefs der kleinen Oppositionspartei UPD sei bei dem Angriff erschossen worden.

"Wir hörten etwa 20 Schüsse und haben uns alle zu Boden geworfen", berichtete ein Anrainer. "Einige haben ein Auto davonrasen sehen." Ein Polizist sei verletzt worden.

Der Angriff auf den Oppositionspolitiker droht die Situation in Burundi weiter zu verschärfen. Erst wenige Stunden zuvor hatten die Gegner von Präsident Pierre Nkurunziza mit einer zweitägigen Protestpause begonnen, um einem Dialog mit der Regierung eine Chance zu geben. Die Gespräche beider Seiten unter Leitung des UN-Sondergesandten Said Djinnit, Vertretern der Afrikanischen Union und Ländern der Region fanden streng abgeschirmt von der Öffentlichkeit statt.

Protest gegen Präsidenten

Die Proteste gegen Nkurunziza richten sich insbesondere gegen die Kandidatur des seit zehn Jahren amtierenden Staatspräsidenten für ein drittes Mandat. Die Regierungsgegner sehen darin einen Verstoß gegen die Verfassung, die lediglich zwei Amtszeiten für das Staatsoberhaupt vorsieht.

Die Präsidentschaftswahl soll am 26. Juni stattfinden. Die eigentlich bereits für kommende Woche geplanten Parlaments- und Kommunalwahlen waren wegen der politischen Krise in dem ostafrikanischen Land um zehn Tage auf den 5. Juni verschoben worden. (APA, 23.5.2015)