Bild nicht mehr verfügbar.

Microsoft HoloLens: Wirkt für Außenstehende komisch, soll aber einige Bereiche revolutionieren

Foto: AP/Chiu

Mit der Vorstellung der "HoloLens", einer Augmented Reality-Brille für den Massenmarkt, hat Microsoft vergangenen Jänner für Erstaunen gesorgt. Die HoloLens soll in wenigen Jahren dazu dienen, Windows 10 zu steuern und ist laut Microsoft für den PC-Markt die "größte Revolution seit Maus und Tastatur". Doch auch im Unterhaltungsbereich plant der IT-Konzern Großes mit seiner Datenbrille, wie jetzt bekannt wurde.

Neuartige Aufnahmetechnologie

Microsoft entwickelt momentan eine neuartige, experimentelle Aufnahmetechnologie; mit der echte Ereignisse für HoloLens festgehalten werden können. Bislang waren im Augmented-Reality-Bereich lediglich animierte Objekte wie beispielsweise Monster oder eben Software-Interfaces zu sehen. Die Ausgabe von echten Menschen und deren Bewegungen galt als zu aufwändig. Kompliziert ist die Aufnahme tatsächlich: Mehr als 100 Kameras kommen in einem HoloLens-TV-Studio im Microsoft-Hauptquartier zum Einsatz.

3D-Modell

Sie zeichnen das Geschehen aus allen möglichen Blickwinkeln auf, anschließend werden die Aufnahmen von einer komplexen Software zu einem umfassenden 3D-Modell umgerechnet. Dadurch können die Inhalte dann tatsächlich für HoloLens-Nutzer im Raum erscheinen und rundum betrachtet werden. "Klassisches 3D-Rendering kann mit dieser Aufnahmetechnologie nicht mithalten", sagt Microsoft-Manager Steve Sullivan zum Technology Review. Die Ergebnisse sollen tatsächlich extrem beeindruckend sein, Akrobaten oder Models auf einem Catwalk wie ins Wohnzimmer des Nutzers "gebeamt" wirken.

Hohe Kosten pro Aufnahme

Die Kosten stellen allerdings noch eine große Hürde dar: Um diese Content-Form massenfähig zu machen, muss Microsoft hier Wege finden, günstigere Aufnahmen zu ermöglichen. Denn für externe Firmen lohnt sich diese Form der Aufzeichnung momentan nicht, selbst wenn das Interesse der Kunden überbordend wäre. Allerdings denkt Sullivan, dass auch die Preisfrage bald gelöst werden könne. Er glaubt, dass auch Studiofotografen davon profitieren könnten: Irgendwann werde man eine "HoloLens"-Aufnahme statt einem Portraitfoto machen, spekuliert Sullivan.

Zukunftstechnologie

Momentan experimentieren alle großen IT-Konzerne mit Augmented oder Virtual Reality (mit Ausnahme von Apple, das zumindest öffentlich nichts bekanntgegeben hat): Facebook gehört Oculus, dessen Oculus Rift auf Virtual Reality setzt. Dessen Methode sei laut Technology Review aber noch in einem sehr frühen Anfangsstadium und zeichne den 3D-Effekt nur vom "Blickwinkel" der Person auf. Dem stehen Lösungen wie die HoloLens oder Magic Leap gegenüber, die Objekte in den Raum projezieren. Auch Googles Glass wäre dazu in der Lage. Mit den neuen Demos zeigt Microsoft aber beeindruckend, dass es in diesem Rennen vielleicht die Nase vorn hat. (fsc, 8.6..2015)