Salzburg tänzelt genüsslich langsam zum Titel.

Graz – Tabellenführer Red Bull Salzburg hat am Mittwoch auch den zweiten Matchball zum Titelgewinn ausgelassen, feierte nach dem Spiel aber trotzdem bereits ausgelassen. Im Gastspiel bei Europacup-Aspirant Sturm Graz trennten sich beide Mannschaften mit 0:0. Die Bullen erfüllten damit das Minimalziel, holten einen Punkt und liegen zwei Runden vor Schluss mit einem Spiel mehr und der 31 Tore besseren Tordifferenz theoretisch aufholbare neun Punkte vor Verfolger Rapid.

Die Salzburger blieben in der 34. Runde zum dritten Mal in dieser Saison ohne eigenen Torerfolg. Im Heimspiel gegen den WAC am Sonntag könnte die Mannschaft von Trainer Adi Hütter im dritten Anlauf auch die letzten rechnerischen Zweifel ausräumen. Die Grazer blieben mit dem Remis auch im neunten Heimspiel en suite ungeschlagen. Für den Europacup-Anwärter könnte sich der Punkt im Rennen um das internationale Geschäft als ein wichtiger herausstellen. Vor den letzten zwei Runden liegen die drittplatzierten Grazer mit 54 Punkten einen Zähler vor Altach bzw. zwei vor dem WAC.

100 mitgereiste Fans

Hütter schicke vor offiziell 12.064 Zuschauern, darunter nur etwa 100 Salzburg-Anhänger, in der UPC-Arena eine im Vergleich zum Altach-Spiel marginal veränderte Elf aufs Feld. Routinier Christian Schwegler und Takumi Minamino rückten auf der rechten Seite für Schmitz und Lazaro in die Mannschaft. Torjäger Jonatan Soriano stand nach überstandenen Sprunggelenksproblemen wieder in der Startelf.

Foda musste in der Offensive mit Kienast, Schick, Stankovic und Beichler prominente Kräfte vorgeben. Hinter Solospitze Donis Avdijaj begann die Offensivreihe Schloffer–Offenbacher–Schmerböck.

Marcel Sabitzer (3.) und Soriano (15.) klopften in der temporeichen Anfangsphase bei Starkregen bei Sturm-Torhüter Christian Gratzei an. In der Folge mehrten sich auf beiden Seiten die Ungenauigkeiten, die beste Chance der Grazer vergab Schloffer, der in der 34. Minute über das Tor schoss. Salzburg, das mehr Spielanteile hatte, wurde vor der Pause aber nur noch aus einem Soriano-Freistoß gefährlich, den Gratzei über die Latte lenkte (45+1).

Sturm probierts im Konter

Wenige Sekunden nach Wiederbeginn rettete Sturm-Verteidiger Madl gegen den durchbrechenden Sabitzer mit einem riskanten Tackling. Auf der Gegenseite stellte Schwegler ebenso risikoreich gegen Piesinger seinen Körper im Strafraum in den Weg. Die Grazer, deren Manager Gerhard Goldbrich im Vorfeld der Partie den Freispruch des gegen Altach zu Unrecht ausgeschlossenen Salzburg-Verteidigers Martin Hinteregger kritisiert hatte, ließen die Salzburger Tormaschinerie in der Folge kaum zur Entfaltung kommen und versuchten ihr Glück im Konterspiel.

In der 54. Minute kam David Schloffer im Laufduell mit dem letzten Mann der Salzburger, Minamino, zu Fall, Schiedsrichter Grobelnik wertete dies als Schwalbe. Auf der Gegenseite strich ein Soriano-Freistoß knapp am linken Pfosten vorbei (73.). Während die Salzburger in der zweiten Hälfte abfielen und sich keine einzige hundertprozentige Chance herausspielten, kombinierte Sturm gefälliger, ohne jedoch richtig gefährlich zu werden. Die beste Möglichkeit ließ im Finish Soriano aus, der nach einer Lazaro-Hereingabe über das Tor schoss (84.). (APA, 20.5.2015)

Bundesliga, 34. Runde, Mittwoch

SK Sturm Graz - Red Bull Salzburg 0:0

UPC-Arena, 12.064 Zuschauer, SR Grobelnik

Sturm: Gratzei – Ehrenreich, Madl, Spendlhofer, Klem – Piesinger, Hadzic – Schloffer (79. Scharifi), Offenbacher, Schmerböck (63. Gruber) – Avdijaj (87. Tadic)

Salzburg: Gulacsi – Schwegler (76. Ankersen), Ilsanker, Hinteregger, Ulmer (46. Schmitz) – Minamino (82. Lazaro), Ramalho, Keita, Berisha – Soriano, Sabitzer

Gelbe Karten: Schloffer, Madl, Avdijaj, Piesinger bzw. llsanker, Minamino, Berisha