Das Logo für Clearlinux.

Der Trend scheint unaufhaltbar: Immer mehr Linux-Anbieter bieten neuerdings eigene Versionen ihres Betriebssystems für Cloud- und Container-Aufgaben an. Nach Ubuntu, Red Hat und VMware ist nun auch Hardwarehersteller Intel an der Reihe.

Clearlinux

In einem Beitrag bei LWN.net präsentiert Intel-Entwickler Arjen van de Ven Clearlinux. Dieses soll viel bestehenden Balast eines klassischen Linux-Systems abwerfen, um damit nicht nur schlanker sondern auch sicherer zu werden. Gerade einmal 20 MByte soll ein solches Clearlinux-System pro Container extra verbrauchen, der Start soll in 150ms erfolgen.

Rocket

Möglich wird dies nicht zuletzt dank eines minimalen Hypervisors namens Kvmtool, der ohne die übliche Hardware- und Firmwareemulation auskommt, und statt dessen direkt in den Kernel startet. Auf der Projektseite führt Intel weitere Kernkonzepte aus: So nutzen die "Clear Containers" Intels VT-x-Technologie, um virtuelle Maschinen besser zu sichern. Als Container-Format setzt man auf Rocket, Docker-Support ist aber angedacht.

Bundles

Statt klassischen Paketen setzt Clearlinux auf "Bundles". Updates werden dabei immer als Aktualisierungen des gesamten Betriebssystems angesehen, wodurch immer klar sei, welche Maschine auf welchem Stand sei. Trotzdem sollen Sicherheitsupdates wie bei klassischen Paketen oft nur wenige Kilobyte groß sein. Optional besteht die Möglichkeit das Snapshot-Feature von btrfs zu nutzen, um Updates zuerst in einen neuen Snapshot zu spielen und erst beim nächsten Reboot zu aktivieren.

Download

Clearlinux kann von der Webseite des Projekts heruntergeladen und auf einem USB-Stick ausprobiert werden. Eine grafische Oberfläche gibt es hier natürlich nicht. (apo, 19.5.2015)