Paris - Rund zwei Monate nach dem Germanwings-Absturz in den französischen Alpen können die sterblichen Überreste der 150 Menschen an Bord in ihre Heimat gebracht werden. Die Ermittler hätten alle Opfer identifiziert und die Leichen zur Überführung an die Familien und zur Bestattung freigegeben, teilte die Staatsanwaltschaft in Marseille am Dienstag mit. Die Germanwings-Mutter Lufthansa habe entsprechende Dokumente erhalten.
Der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings war am 24. März beim Flug von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen abgestürzt. Alle 150 Menschen an Bord - 144 Passagiere, die beiden Piloten und vier weitere Besetzungsmitglieder - kamen ums Leben.
DNA-Abgleich beendet
Nachdem anhand der an der Unglücksstelle gefundenen sterblichen Überreste 150 verschiedene DNA-Profile von Opfern identifiziert werden konnten, mussten diese in einer mühevollen Arbeit mit DNA-Spuren abgeglichen werden, die von den Angehörigen zur Verfügung gestellt worden waren.
Den Ermittlungen zufolge ließ Copilot Andreas L. die Maschine absichtlich abstürzen, um sich das Leben zu nehmen. Den Flugkapitän hatte er zuvor aus dem Cockpit ausgeschlossen. Anfang Mai erklärte die französische Luftfahrtermittlungsbehörde BEA zudem, der Copilot habe den verheerenden Sinkflug am Unglückstag bereits auf dem Hinflug von Düsseldorf nach Barcelona geprobt. Demnach stellte er mehrfach unbemerkt für kurze Zeit eine Flughöhe von nur 100 Fuß (rund 30 Meter) ein - so wie später beim Absturz. (Reuters, 19.5.2015)