Erich Judendorfer, seit der Gründung beim STANDARD.

Foto: Standard/Cremer

Umgefallen, mitten im Leben, mitten im Urlaub. Auf dem Tennisplatz. Und das kurz nach dem 60. Geburtstag. Das waren die Bruchstücke, die sich rasch in der Redaktion verbreiteten und Entsetzen, Fassungslosigkeit auslösten: Erich Judendorfer war immer zur Stelle, wenn man Hilfe brauchte. Freundlich, mit einem "Servus" auf den Lippen. Je nach Lage wusste er zu beraten, zu beruhigen, zu beschwichtigen. Für viele entwickelte er sich auch zu einer Art Telefonseelsorger, wenn es galt, technische Probleme zu lösen.

Zeitungsmachen war seine Leidenschaft. Er begann beim Vorwärts-Verlag mit 15 Jahren und wurde Setzer. Erich Judendorfer gehörte 1988 zu den Gründungsmitgliedern des STANDARD. Er hat als Systemmanager den Umstieg in die neuen Zeiten mitgemacht und dazu beigetragen, dass die Zeitung jeden Tag erschienen ist.

Seine gute Laune hat er nur in der Phase der schweren Erkrankung seiner Tochter verloren - und trotzdem weitergemacht. Das Aufwachsen seines Enkelkindes, auf das er sich so gefreut hat, wird er nicht mehr erleben. Auch deshalb: zu früh und unfassbar. (Alexandra Föderl-Schmid, 19.5.2015)