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Wohnen wird für manche zur exklusiven Angelegenheit.

Foto: APA/Fohringer

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Grafik: apa

Wien – Die Deflation in EU und Eurozone ist zu Ende. Die Preissteigerung lag laut Eurostat im April 2015 bei 0,0 Prozent nach -0,1 Prozent im März. Weiterhin negativ war die Inflationsrate in zwölf EU-Staaten, die niedrigsten Werte wiesen Griechenland (-1,8), Zypern (-1,7), Bulgarien und Polen (je -0,9) auf. Österreich liegt weiterhin im Spitzenfeld.

Die Inflationsrate bleibt aber mit einem Wert von einem Prozent im April auf dem Wert des Vormonats März und weiterhin deutlich unter den aktuellen Kollektivvertragsabschlüssen von rund zwei Prozent. Preistreiber waren einmal mehr die Wohnungskosten, dämpfend haben sich die Ausgaben für Treibstoffe ausgewirkt. Der tägliche Einkauf verteuerte sich um 1 Prozent.

Steigende Mietkosten

Für die weiterhin steigenden Wohnungskosten waren laut Statistik Austria in erster Linie die höheren Mietkosten verantwortlich. Sie erhöhten sich um 5 Prozent. Sehr unterschiedlich entwickelten sich die Energiekosten. So gab es beim Strom ein Plus von 43 Prozent, dem ein Minus von 16,1 Prozent beim Heizöl gegenüberstand.

Während die Nahrungsmittelkosten mit 1,1 Prozent fast auf dem Niveau der Gesamtteuerung im April lagen, gab es bei den Bewirtungsdienstleistungen ein Plus von 3,1 Prozent. Übernachtungen im Hotel wurden hingegen nur um 0,8 Prozent teurer. Ein kräftiges Minus gab es bei den Pauschalreisen (7,8 Prozent).

Die Preise für den täglichen Einkauf erhöhten sich um 1 Prozent. Der Miniwarenkorb (täglicher Einkauf plus Treibstoffe) verbilligte sich gegenüber April 2013 sogar um 0,6 Prozent. Pensionistenhaushalte mussten im April 1,2 Prozent mehr ausgeben. Hier schlug die Teuerung bei Gesundheitspflege stärker durch als in den anderen Altersgruppen.

Autofahren wurde günstiger

Deutlich günstiger wurde Autofahren. Die Ausgaben sanken um 2,7 Prozent, wobei sich insbesondere der Rückgang um 10,4 Prozent bei Treibstoffen auswirkte. Und auch der Arztbesuch vergünstigte sich – um 11,4 Prozent. Das Minus war aber schnell wieder weg, wenn man den Arzt vom Festnetz aus anrief – hier betrug die Teuerung im Jahresvergleich 11,7 Prozent.

Einen wahren Preisschock mussten Eltern hinnehmen, die ihre Kinder in Krippen haben: Sie mussten innerhalb eines Monats um 48,7 Prozent mehr zahlen. Deutlich teurer wurde im Monatsvergleich auch Bekleidung (1,8 Prozent).

Der Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat April lag bei 110,8 Punkten. Gegenüber dem Vormonat (März 2015) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1 Prozent. Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im April bei 121,85 Zählern (März 121,68). Die harmonisierte Inflationsrate betrug, wie im März, 0,9 Prozent. (APA, 19.5.2015)