Stuttgart - Im Abstiegskampf der deutschen Fußball-Bundesliga fallen die Würfel erst am 34. und letzten Spieltag am kommenden Samstag. Diesen Samstag gab der VfB Stuttgart durch ein 2:1 (2:1) im Duell mit dem HSV die Rote Laterne an den SC Paderborn ab, der bei Schalke 04 etwas unglücklich mit 0:1 (0:0) verlor. Der VfB schob sich auf Relegationsplatz 16, während Hamburg wieder auf den vorletzten Rang abrutschte.
Dem SC Freiburg gelang mit einem 2:1 (1:19 über Meister Bayern München ein großer Schritt nach vorne. Hannover 96 erkämpfte sich durch das 2:1 (1:1) beim FC Augsburg ebenfalls drei Punkte und beendete eine Serie von 16 Spielen ohne Sieg. Die letzten fünf Teams sind nur durch drei Punkte getrennt, damit hat auch die auf Platz 13 liegende Berliner Hertha nach einem 0:0 gegen Eintracht Frankfurt den Klassenerhalt noch nicht sicher. In der letzten Runde kommt es nun zu zwei direkten Abstiegsduellen: Paderborn empfängt Stuttgart, Hannover Freiburger. Der HSV hat Heimrecht gegen Schalke.
In Stuttgart setzte sich der VfB in einem hektische Duell gegen Hamburg verdient durch und kann sich nun aus eigener Kraft retten. Gojko Kacar brachte den HSV in der 12. Minute in Führung. Doch Christian Gentner (27.) und Martin Harnik (35.), der ein weites Zuspiel am langen Eck über die Linie drückte, drehten noch vor der Pause die Partie um. Der VfB war das aktivere Team und verdiente sich so in einem umkämpften, spielerisch aber wenig ansehnlichen Spiel, den wichtigen Erfolg. Der VfB versäumte es, noch vor der Pause die Führung weiter auszubauen. Auch nach dem Wechsel waren die Gstgeber gefährlicher und vergaben eine Vielzahl von Chancen.
Verblüffendes im Breisgau
Freiburg schaffte gegen die Bayern das beinahe unmöglich scheinende. Ein spätes Tor von Nils Petersen (89.) sicherte den ersten Erfolg gegen die Münchner seit 19 Jahren und zur absolut richtigen Zeit. Der von Bremen ausgeliehene Stürmer traf in der Rückrunde bereits zum achten Mal.
Bastian Schweinsteiger (13.) hatte in seinem 500. Pflichtspiel zwar die verdiente Führung der Gäste erzielt, die der Schweizer Nationalspieler Admir Mehmedi (33.) aber noch vor der Pause egalisierte. Bei diesem Stand wurde der Mannschaft von Christian Streich zudem ein klarer Elfmeter vorenthalten. Letztlich machte das meisterliche Starensemble, bei dem Kapitän Philipp Lahm, Thiago und Thomas Müller nunächst auf der Bank saßen, zu wenig aus seiner spielerischen Überlegenheit.
Vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwald-Stadionb erinnerte das Geschehen an eine Handball-Partie - mit dem einzigen Unterschied, dass die Bayern-Offensive von gleich zwei Abwehrketten empfangen wurde. Der Treffer von Mehmedi stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Auch nach der Pause dominierten die Bayern in Sachen Ballbesitz weiterhin das Geschehen, den Angriffen fehlten aber Tempo und vor allem Kreativität. Streich: "Wir dürfen jetzt nicht fliegen und anfangen zu spinnen."
Paderborn versenkt sich selbst
In Gelsenkirchen hatte Paderborn in der ersten Hälfte gegen erschreckend schwache Schalker (Christian Fuchs auf der Bank) die besseren Chancen. Ein Eigentor von Uwe Hünemeier (88.) bescherte den Königsblauen aber den Sieg und damit immerhin die Europa-League-Teilnahme. Paderborn steht jetzt vor dem sofortigen Wiederabstieg.
In der Generalprobe für das DFB-Pokalfinale am 30. Mai setzte sich der VfL Wolfsburg gegen Borussia Dortmund mit 2:1 (1:1) durch. Die Gastgeber gingen durch Daniel Caligiuri (1.) nach nur 42 Sekunden in Führung. Pierre-Emerick Aubameyang (11., Foulelfmeter) markierte den Ausgleichstreffer für den BVB. In der zweiten Hälfte traf Naldo (49.) zur erneuten Führung, allerdings ging dem Schuss des Brasilianers eine Abseitsstellung voraus.
Bremen verabschiedet Prödl
Platz drei sicherte sich endgültig Borussia Mönchengladbach durch ein 2:0 (0:0) bei Werder Bremen. Raffael (53./86.) schoss beide Tore für die Gäste. Die Gladbacher sind damit direkt für die Champions League qualifiziert. Der fünfmalige deutsche Meister rangiert fünf Zähler vor Bayer Leverkusen, dem ein 2:0 (1:0) gegen Hoffenheim nichts mehr nützte. Sebastian Prödl wurde von den Bremer Fans nach sieben Jahren mit einem Transparent mit der Aufschrift "Danke für ois" verabschiedet. (red/sid - 16.5. 2015)