Amsterdam - In den Niederlanden stehen wochenlange Arbeitskämpfe bevor. Der Gewerkschaftsbund FNV kündigte am Samstag an, da die Gehalts- und Manteltarifverhandlungen mit der Regierung festgefahren seien, würden nun Arbeitskampfmaßnahmen eingeleitet. Den Auftakt machen am Dienstag die Bediensteten im Gesundheitssektor mit regionalen Protestaktionen.
Bis Ende Mai sollen die Aktionen, zu denen auch Arbeitsniederlegungen gehören, auf weitere Branchen des öffentlichen Dienstes sowie der Privatwirtschaft ausgeweitet werden. Am Verhandlungstisch komme man nicht weiter, begründete Gewerkschaftschef Ton Heerts den Beginn des Arbeitskampfes. Die Arbeitgeber präsentierten immer nur neue Vorschläge für weitere Einschränkungen und Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen.
In den Niederlanden handelt der Staat mit den Gewerkschaften zentral langfristige Tarifverträge aus, bei denen in der Regel unter anderem die Entgelterhöhungen an die Inflationsrate gekoppelt sind. Diesmal ging es um Einkommen und Arbeitsbedingungen für 700.000 Bedienstete bei der Polizei, im Gesundheitssektor, in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes und in der Metallindustrie. Die Wirtschaft in den Niederlanden erholt sich von jahrelanger Stagnation. Während dieser Zeit waren die Löhne und Gehälter im Zuge eines drastischen Sparkurses der Regierung eingefroren worden. (APA, 16.5.2015)