Wien – "Neue Woche, neue Forderung", scheint das Motto der Wiener Ärztekammer zu sein. Anfang Mai hatte die Kurie einen zwischen Stadt Wien und Ärztevertretern erzielten Verhandlungskompromiss abgelehnt. Die daraufhin installierte neunköpfige Arbeitsgruppe, der auch der Chef der Wiener Ärztekammer, Thomas Szekeres, angehört, will jetzt neben einer besseren Bezahlung von Wochenend- und Feiertagsnachtdiensten auch einige neue Forderungen realisiert sehen. Etwa die sofortige Aufstockung der Primariatsgehälter.

Bislang lautete der mit der Stadt akkordierte Plan, dass diese Baustelle erst im Zuge der Besoldungsreform 2017 angegangen werden soll. Mitverhandler Szekeres sieht das jetzt doch anders: "Wir wollen jetzt eine adäquate Anpassung an das Gehaltsschema." Sein Argument: Mit der Erhöhung des Grundgehalts der anderen Ärztegruppen im KAV würde jetzt mancher Facharzt mehr verdienen als sein Vorgesetzter.

Die neuen Dienstzeitmodelle dürften zudem "nur mit Zustimmung der Betroffenen" eingeführt werden, heißt es von Ärzteseite. Und auch was die geplanten Zentralen Notaufnahmen betrifft, will man präventiv handeln: Schon jetzt fehle es in den Notaufnahmen an Personal, die Idee sei also nur realisierbar, wenn mehr Fachärzte angestellt würden. (Karin Riss, 15.5.2015)