In Zukunft sollen auch Netflix-Serien wie "Unbreakable Kimmy Schmidt" im Firefox ohne Silverlight-Plugin laufen.

Foto: Netflix / Mozilla

Seit vielen Jahren macht sich Mozilla für freie Standards im Web stark. In einem Teilbereich muss sich der Browserhersteller nun aber geschlagen geben. Mit Firefox 38 wird erstmals das Content Decryption Modul (CDM) Primetime von Adobe mitgeliefert, dass die Übertragung von DRM-geschützten Inhalten ermöglicht.

Streaming

Davon profitieren vor allem die Nutzer von Streaming-Seiten: Netflix und Co. verwenden solche Systeme, um sicherzustellen, dass der von ihnen gelieferte Content nicht lokal abgespeichert wird. Bislang müssen Firefox-Nutzer dafür das Silverlight-Plugin von Microsoft nutzen, in Zukunft soll das nicht mehr notwendig sein. Allerdings müssen vorher noch die diversen Anbieter ihren HTML5-Player für den Firefox freischalten, was aber wohl nicht all zu lange auf sich warten lassen sollte. So teste Netflix derzeit bereits den Firefox-Support, heißt es.

Vergleich

Mozilla passt sich dabei den Realitäten anderer Hersteller an, sowohl Google als auch Microsoft liefern bereits ähnliche Module für die Wiedergabe entsprechender Inhalte mit. Zumindest sind Firefox-Nutzer damit von einem Browser-Plugin weniger abhängig, will Mozilla diese doch in Zukunft gänzlich loswerden. Bislang ist der DRM-Support auf 32-Bit-Windows-Systeme beschränkt, andere Plattformen sollen mit späteren Versionen unterstützt werden.

Umstritten

Der Softwarehersteller ist sich dabei durchaus bewusst, dass die Entscheidung, ein DRM-Modul aufzunehmen, längst nicht von allen Nutzern begrüßt wird. Also ermöglicht man in den Einstellungen die vollständige Entfernung des Moduls. Wer nicht gleich so weit gehen will, kann es aber auch von Haus aus deaktivieren, um den Zugriff dann für einzelne Seiten freizugeben. Zudem wird über den FTP-Server von Mozilla auch eine Version des Browsers ohne DRM-Modul angeboten.

Firefox bietet mehrere Möglichkeiten, um den DRM-Support einzuschränken.
Grafik: Mozilla

Doch auch sonst kann Firefox 38 mit einigen Neuerungen aufwarten. So wurden die Einstellungen vollkommen neugestaltet, und werden nun in einem Browser-Tab präsentiert. Damit will man nicht zuletzt die Oberfläche zwischen Desktop und Tablets / Smartphones vereinheitlichen. Weitere Details finden sich im offiziellen Changelog.

Android

Parallel dazu gibt es auch eine neue Android-Version des Browsers. Diese nimmt einige Änderungen am User-Interface vor. Dazu gehört ein überarbeiteter Welcome-Screen, die Steuerung des Reader View wurde ebenfalls angepasst, und auch die synchronisierten Tabs präsentieren sich nun in einer neugestalteten Ansicht. (apo, 13.5.2015)