Einst galt das 1994 eröffnete Postverteilerzentrum am Linzer Bahnhof als das modernste Europas. Doch seit der 2014 durchgeführten Übersiedlung ins neue Logistikzentrum in Allhaming stehen am Ort, wo einst die Post für ganz Oberösterreich verteilt wurde, die Förderbänder still. Wie es heute in der "Postmaschine" aussieht, zeigt diese Ansichtssache

Vieles hat sich in den letzten 20 Jahren am Linzer Hauptbahnhof verändert. Ende 2014 ging auch die Zeit des Postverteilerzentrums an diesem Standort zu Ende.

Foto: Michael Hierner

Etwa 100.000 bis 120.000 Pakete wurden täglich mit der Bahn und dem Lkw angeliefert und in der Anlage verarbeitet. Die Reise der Pakete begann auf einem der Förderbänder im Paketspeicher im Keller. Hier konnten bis zu 10.000 Pakete zwischengelagert werden.

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Insgesamt vier Kilometer umfasste die Länge aller Roll- und Kippschalen-Förderbänder, auf denen pro Stunde etwa 5.000 Pakete durch die Anlage geschoben wurden.

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Vom Keller aus wurden die Pakete über drei Etagen nach oben befördert. Aufgrund des Platzmangels musste die Anlage auf mehrere Stockwerke verteilt werden.

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Die Pakete wurden automatisiert in eine der 120 Wendelrutschen geworfen. Jede entsprach einem unterschiedlichen Empfangsort.

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Das Paket rutschte bis zu 13 Meter in die Tiefe und wurde unten wieder gebremst. Gerüchten zufolge soll es auch Mitarbeiter gegeben haben, die die Wendelrutschen manchmal selbst ausprobiert haben.

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Die Anlage war täglich 24 Stunden und sieben Tage die Woche in Betrieb und wurde von einem Kontrollraum aus überwacht.

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36 Kameras halfen dem Betriebswart, die Anlage zu kontrollieren, Ampeln zeigten den Status der einzelnen Abschnitte bei den Rollbändern an.

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Insgesamt arbeiteten pro Tag etwa 1.000 Menschen im Schichtbetrieb in der Anlage. Trotz einer Grundfläche von nur 32.000 Quadratmetern betrug die Gesamtnutzfläche 80.000 Quadratmeter.

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Sogar der Platz bis knapp unter der Hallendecke wurde genutzt, letztendlich war ein Neubau aber unausweichlich.

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Die Zustellung zum Empfänger erfolgte mit dem Postauto. Die Synergie mit der Bahn wurde im Laufe der Jahre immer unwichtiger. Das neue Verteilerzentrum in Allhaming setzt stattdessen auf eine direkte Anbindung an die Westautobahn.

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Das alte Postverteilerzentrum soll in den nächsten Jahren abgerissen werden. Zur Zwischennutzung dienen die Hallen vorerst als Kulisse für die nächste Ars Electronica im September. Ihr Thema "Post City – Lebensräume für das 21. Jahrhundert" nimmt in mehrfacher Hinsicht Bezug auf die Örtlichkeiten. (Michael Hierner, 13.5.2015)

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