Ein portables Modell aus der Reihe der DAB-Empfänger der Mediamarkt-Eigenmarke Peaq.

Foto: peaq screenshot

Wien - "Haben wir, Sie werden nur in Österreichs nichts hören": Die sehr große Elektrohandelskette ist selbst in Sachen Digitalradio-Empfang gut sortiert, den es noch gar nicht gibt. Und das Personal warnt freundlicherweise vor enttäuschenden Erlebnissen damit.

Vier Empfängertypen für DAB+ stehen im Regal, alle unter der Mediamarkt-Eigenmarke Peaq. Ab 28. Mai gibt es Signale zu hören, jedenfalls in Wien und womöglich auch in Tirol.

Welche Signale, darüber hält sich die Rundfunkregulierung RTR bedeckt. Der Interessenverband Digitalradio legt noch keine komplette Senderliste für den Testbetrieb vor. Man behalte sich Überraschungen vor, manche seien auch noch nicht ganz fix dabei. Womöglich auch, weil schon wieder zwei große Sender sehr konkret an Rückzug denken.

Rückzugspläne

Im März zog das auf UKW, wohl aber nicht mehr auf DAB+ einzige bundesweite Privatadio Kronehit seine Beteiligung am Testbetrieb in Wien zurück. Der Radiomarktbeherrscher ORF sagte ebenfalls im März nach jahrelangem Zögern doch definitiv ab.

Nun sollen nach - unbestätigten - STANDARD-Infos auch das oberösterreichische Life Radio und die Styria so gar nicht mehr sicher sein, dass sie mittesten.

Herold will funken

Der Verband lieferte dem STANDARD auf Anfrage einen ersten Auszug aus seiner Senderliste für den Testbetrieb:

  • Radio Melodie
  • Arabella – Rock
  • Lounge FM
  • NRJ Wien
  • Radio Stephansdom
  • Herold relax
  • Radio Maria

Kolportierte Kandidaten sind auch der Evangeliumsrundfunk ERF und die Jugendradiogruppe Welle 1.

Die Medienbehörde will "spätestens" in der ersten Hälfte 2017 technische Plattformen für den Regelbetrieb ausschreiben. Der soll nach aktueller Planung dann 2018 beginnen. Ein paar Empfangsgeräte stünden schon bereit.

Norwegen dreht 2017 UKW ganz ab und verweist auf vielfach höhere Übertragungskapazität und geringere Kosten mit DAB+. Die Schweiz peilt das 2024 an. (fid, 12.5.2015)